Europa League im Schnell-Check Der BVB ist glücklich, Leverkusen nicht
17.03.2016, 15:16 Uhr
Reichlich entspannt können die Fußballer von Borussia Dortmund an der White Hart Lane in Tottenham auflaufen. Das Polster aus dem Hinspiel ist groß und weckt Vorfreude. In Leverkusen ist die Lage ganz anders: Harte Maloche steht bevor.
Tottenham Hotspur - Borussia Dortmund, 21.05 Uhr (Hinspiel 0:3)
Man, man, man - Borussia Dortmund hat in diesem Jahr bereits ein straffes Programm hinter sich. Das Gastspiel bei den vor einer Woche im Ruhrgebiet noch so lustlos aufspielenden Hotspurs ist der 14. Auftritt seit der Winterpause. Müdigkeit? Nö! Das Team hat noch richtig Lust. Lust auf den Titel, der am 18. Mai im Baseler St. Jakob-Park vergeben wird. Und der BVB hat offenbar auch noch reichlich Sprit im Tank, um das "Projekt Basel" erfolgreich anzugehen. "Wir sind noch erstaunlich frisch. Das stimmt zuversichtlich", erklärt Kapitän Mats Hummels vor dem Rückspiel. (ab 21.05 Uhr im n-tv.de-Liveticker).
Von geistiger und körperlicher Frische war Dortmunds Gegner Tottenham beim 0:3 im Hinspiel indes meilenweit entfernt. Was bedeutet, ein Weiterkommen heute Abend gegen die so formstarken Schwarzgelben wird unglaublich schwierig. Deswegen sagt Hummels auch: "Eine bessere Ausgangslage kann man sich kaum wünschen. Wir können nicht leugnen, dass wir Favoriten sind." So weit, so gut. Aber der Abwehrchef warnt vor einer zu laschen Einstellung: "Wir wissen, dass wir für das Viertelfinale noch hart arbeiten müssen. Es wäre hilfreich, wenn wir ein schnelles Tor erzielen." Oder, Tipp der n-tv.de-Redaktion: Einfach nochmal so spielen wie letzten Donnerstag!
Personell kann Trainer Thomas Tuchel im Londoner Norden fast Bestbesetzung aufbieten. Lediglich Sven Bender und Ilkay Gündogan blieben daheim. Bender muss aufgrund einer Muskelverletzung passen. Für ihn dürfte - wie schon beim 2:0 gegen Mainz - Sokratis in der Innenverteidigung spielen. Gündogan laboriert weiter an den Folgen einer Fußprellung. Seine Position im zentralen Mittelfeld wird wohl Gonzalo Castro einnehmen. Der Einsatz von Weltmeister Erik Durm ist wegen einer Prellung fraglich.
Die Geschichte zeigt übrigens Erstaunliches: Erst einmal hat der BVB einen solchen Vorsprung noch verspielt. In der Saison 1987/88 ging der Revierklub im Achtelfinale des Uefa-Cups nach dem 3:0 im Heimspiel mit 0:5 beim FC Brügge unter.
Tottenham: Lloris - Trippier, Alderweireld, Wimmer, Rose - Mason, Dembele - Lamela, Eriksen, Son - Kane. - Teammanager: Pochettino
Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Sokratis, Hummels, Schmelzer - Weigl - Kagawa, Castro - Mchitarjan, Reus - Aubameyang. - Trainer: Tuchel;
Schiedsrichter: Nicola Rizzoli (Italien)
Bayer 04 Leverkusen - FC Villareal, 19 Uhr (Hinspiel 0:2)
Das wird ein ambitioniertes Projekt heute Abend am Rhein (ab 19 Uhr im n-tv.de-Liveticker). Bayer Leverkusen muss gegen den spanischen Vertreter FC Villareal einen 0:2-Rückstand aufholen. Schwierig? Ja. Unmöglich? Nein. Das zumindest sagt Trainer Roger Schmidt: "Es ist noch nicht vorbei. Mit einer Topleistung ist noch etwas möglich. Wir haben zu Hause schon oft bewiesen, dass wir imstande sind, etwas Außergewöhnliches zu leisten." Doch die Vorzeichen sind nicht so richtig rosig, aber jammern gilt nicht: Denn dass Abwehrchef Ömer Toprak, der sich beim 1:0 gegen den Hamburger SV am Sonntag erneut einen Muskelfaserriss zuzog und das Bayer-Lazarett weiter füllte, sowie Verteidiger Tin Jedvaj gegen die Spanier gesperrt ist, müsse durch Geschlossenheit, Leidenschaft und großen Einsatz kompensiert werden, forderten sowohl Schmidt als auch Sportchef Rudi Völler.
Worauf es noch ankommt, weiß der offenbar von RB Leipzig umworbene Torwart Bernd Leno: "Villarreal mit seiner Betonabwehr ist noch mal ein ganz anderes Kaliber als der HSV. Wir müssen wohl zu null spielen, es wird schwer. Aber wir alle brennen darauf, die Sensation zu schaffen." Zuversicht schöpfen die Leverkusen gegen den Tabellenvierten der Primera Division, der seine Generalprobe 2:4 beim FC Sevilla verlor, aus ihrer eigenen Europapokal-Geschichte. Denn 3:0-Erfolge im heimischen Stadion gegen ein spanisches Team hat es in Leverkusen schon dreimal gegeben: im Uefa-Cup-Finale 1988 gegen Espanyol Barcelona sowie in der Champions League gegen Deportivo La Coruna und Real Madrid. Ob ein viertes Kapitel geschrieben wird? Schmidt & Co. haben's in der Hand.
Leverkusen: Leno - Henrichs, Tah, Papadopoulos, Wendell - Kramer (Frey), Ramalho - Bellarabi, Calhanoglu - Hernandez, Kießling. - Trainer: Schmidt
Villarreal: Areola - Gaspar, Bonera, Ruiz, Bailly - Soriano, Pina - Rukavina, Suarez - Lopez, Bakambu. - Trainer: Marcelino
Schiedsrichter: William Collun (Schottland)
Quelle: ntv.de