Eintracht krankt am Trainerbeben Euphorisierte Schalker träumen vom Finale
18.04.2018, 15:45 Uhr
Die Freude nach dem Derbysieg.
(Foto: imago/DeFodi)
Bekommt Niko Kovac seinen großen Abgang bei der Eintracht? Tja. Dafür müssten die Frankfurter schon ihr Pokalhalbfinale beim FC Schalke 04 gewinnen. Die Gelsenkirchener sind favorisiert - und nach dem Sieg gegen Borussia Dortmund allerbester Dinge.
Der FC Schalke 04 will zum 13. Mal ins Finale einziehen, Eintracht Frankfurt wie im vergangenen Jahr und zum insgesamt achten Mal um den Vereinspokal des Deutschen Fußballbundes zu spielen. Im zweiten Halbfinale ermitteln die beiden Bundesligakonkurrenten heute (ab 20.45 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) den Endspielgegner des FC Bayern, der natürlich auch Rekord-Pokalsieger des Landes ist. Die Münchner hatten am Dienstagabend bei Bayer 04 Leverkusen, in der Liga immerhin Tabellendritter, mit 6:2 gewonnen und damit wieder ihre nationale Unantastbarkeit dokumentiert.
Die Schalker: Nach dem 2:0-Sieg am Sonntag im Nachbarschaftsduell gegen die kriselnde Dortmunder Borussia wirken die Schalker nahezu euphorisiert und können zudem auf den Heimvorteil bauen. Immerhin feierten die Königsblauen, die letztmals 2011 das Finale erreichten und mit 5:0 gegen den MSV Duisburg gewannen, in der Bundesliga vor heimischer Kulisse zuletzt fünf Siege hintereinander. "Wir gehen mit einer breiten Brust ins Spiel und werden alles reinwerfen, um dieses Duell für uns zu entscheiden", sagt Trainer Domenico Tedesco. "Frankfurt will wie im vergangenen Jahr nach Berlin, sie werden sich zerreißen. Ich glaube nicht, dass dort andere Themen bei den Spielern in den Köpfen sind."
FC Schalke 04: Fährmann - Stambouli, Naldo, Kehrer - Caligiuri, Bentaleb, Meyer, Oczipka - Goretzka, Harit - Burgstaller. - Trainer: Tedesco
SG Eintracht Frankfurt: Hradecky - Abraham, Hasebe, Russ - da Costa, de Guzman, Willems - Wolf, Boateng - Fabian - Jovic. – Trainer (noch): Kovac
Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)
Die Frankfurter: Die Eintracht hat ihre jüngsten fünf Auswärtsspiele in der Liga verloren. Zudem plagen die die Nachwehen des Trainerbebens um den Wechsel von Niko Kovac zum FC Bayern. Der versuchte am Tag vor der Partie, das Getöse wegzulächeln. "Ich denke, dass Sie mich verstehen, wenn ich sage, dass ich mich auf das Spiel konzentriere. Daran werde ich gemessen." Besonders großen Druck wegen der aufgeheizten Debatte in den Medien und bei den Fans verspüre er nicht. "Ich lese wirklich sehr wenig, ich habe diesbezüglich auch nichts gelesen", sagt Kovac. Er versuche, das Thema einfach auszublenden. Kapitän David Abraham behauptete: "Ein Einfluss auf unsere Leistung ist nicht da." In der Kabine gehe es "sehr ruhig, gelassen und professionell zu". Die Mannschaft würde Kovac' Entscheidung "akzeptieren und respektieren". Im vergangenen Jahr hatten die Frankfurter ihr Halbfinale im Elfmeterschießen bei Borussia Mönchengladbach gewonnen. Das Endspiel im Berliner Olympiastadion verloren sie dann allerdings mit 1:2 gegen den BVB.
Das Personal: Die Schalker Hausherren können im mit seinen 61.891 Plätzen ausverkauften Stadion in Gelsenkirchen personell aus dem Vollen schöpfen. Auch der Schweizer Nationalspieler Breel Embolo hat seine muskulären Probleme überwunden. Frankfurt muss lediglich auf den verletzten Angreifer Ante Rebic verzichten, den ein Muskelfaserriss plagt. Dafür könnte der Serbe Luka Jovic stürmen - und Kevin-Prince Boateng wieder ins Mittelfeld rücken.
Die Statistik: Im Pokal trafen beide Mannschaften bisher achtmal aufeinander. Die Bilanz sieht die Hessen knapp vorne: Vier Siegen der Eintracht stehen drei Schalker Erfolge gegenüber. In der Saison 1976/1977 gab es im Achtelfinale ein 2:2 auf Schalke. Durch ein 4:3 im Wiederholungsspiel zog Frankfurt damals ins Viertelfinale ein. Schalkes Manager Christian Heidel erwartet einen heißen Pokalkampf: "Es ist ein K.o.-Spiel, bei dem wir von der ersten Sekunde an alle gemeinsam zeigen müssen, dass wir unbedingt den Final-Einzug wollen."
Quelle: ntv.de, sgi/dpa