Fußball

FC Augsburg schockt Bayer 04FC Bayern zerlegt Stuttgart mit Kane, Nübel und Tricktor

06.12.2025, 17:34 Uhr
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Konrad Laimer mag es schön. Er legt Alexander Nübel den Ball mit der Hacke durch die Beine. (Foto: IMAGO/Sportfoto Rudel)

Zwischen DFB-Pokal und Champions League rotiert Bayern-Trainer Kompany. Neuer bleibt auf der Bank, Kane kommt spät und der FCB holt beim VfB den zwölften Sieg im 13. Ligaspiel. Augsburg gelingt die Sensation gegen Bayer 04. Köln reicht El Malas Zauberlauf gegen St. Pauli nicht. Heidenheim jubelt spät.

VfB Stuttgart - FC Bayern München 0:5 (0:1)

Bayern München hat mit seinem gnadenlosen "Joker" Harry Kane auch im Südgipfel beim VfB Stuttgart seine Ausnahmestellung mit einer Machtdemonstration unterstrichen. Trotz großer Rotation gewann der Rekordmeister im prestigeträchtigen Duell bei den Schwaben mit 5:0 (1:0) und festigte seine Position an der Spitze der Bundesliga.

Konrad Laimer brachte die Bayern in der 11. Minute mit einem Zaubertor per Hacke in Führung. Der eingewechselte Kane erzielte einen Dreierpack (66./82., Handelfmeter/88.) und baute sein Ausbeute auf 17 Treffer in der Liga aus, insgesamt steht er in dieser Saison schon bei 28 Toren. Josip Stanisic (78.) traf dazu nach einem bösen Patzer von VfB-Torhüter Alexander Nübel. In der Schlussphase spielte Stuttgart in Unterzahl, nachdem Lorenz Assignon (81.) den Ball auf der Torlinie mit dem Arm abgewehrt hatte.

Nicht nur der Engländer Kane ist auf Rekordjagd: Für die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany, die am Dienstag (18.45 Uhr/DAZN und im Liveticker auf ntv.de) schon wieder in der Königsklasse gegen Sporting Lissabon gefordert ist, war es im 22. Pflichtspiel der Saison bereits der 20. Erfolg. Auch die beeindruckende Auswärtsserie beim VfB hielt: Die Münchner haben 16 der vergangenen 17 Auftritte in Stuttgart gewonnen. Für den bislang heimstarken VfB war es ein Dämpfer im Kampf um die Champions-League-Plätze.

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Harry Kane trat erst spät in Erscheinung, dann aber mit voller Wucht. (Foto: IMAGO/Jan Huebner)

Kompany nahm nach dem umkämpften 3:2 im Pokal bei Union Berlin gleich sechs Wechsel vor. Eine Pause bekam unter anderem Kapitän Manuel Neuer, der im Tor von Jonas Urbig ersetzt wurde. Zudem saßen Torjäger Harry Kane, Jonathan Tah, Lennart Karl, Josip Stanisic und Aleksandar Pavlovic zunächst auf der Bank. Nicolas Jackson, Min-Jae Kim, Leon Goretzka, Tom Bischof und Raphael Guerreiro rotierten dafür in die Startelf.

Doch die Münchner starteten trotz der Umstellungen gewohnt dominant. Der zunächst ängstlich wirkende VfB hatte Glück, dass Jackson und Luis Díaz nicht schon früh trafen. Dies erledigte dann Verteidiger Laimer, der eine Vorlage von Michael Olise spektakulär per Hacke durch die Beine von Alexander Nübel schob.

Erst nach dem Rückstand legte der VfB seine Zurückhaltung ab und konnte die Partie offener gestalten. Nikolas Nartey traf nur das Außennetz (18.). Stuttgart erhöhte den Druck. Die Partie wurde kurz hektisch. Bayern verlegte sich auf Konter. Dabei hätte ein schwerer Fehler von Nübel, der von den Münchnern ausgeliehen ist, fast zum 2:0 geführt. Der Nationalkeeper ließ einen Schuss von Olise durchrutschen, der Ball kullerte nur Zentimeter am Pfosten vorbei. Glück hatten wiederum die Münchner kurz darauf, dass ein Treffer von Nartey nach Videostudium wegen einer hauchdünnen Abseitsstellung zurückgenommen wurde. Zudem vergab Chema (45.+5) freistehend.

Nach dem Wechsel übernahmen aber die Gäste wieder das Kommando. Die erste Chance hatte aber erneut der VfB. Urbig parierte einen abgefälschten Schuss von Deniz Undav jedoch glänzend. Kompany brachte nun Pavlovic, Karl und Kane, der kurz nach seiner Einwechslung mit einem satten Schuss aus gut 20 Metern traf und in einer furiosen Schlussphase sogar noch zwei Treffer nachlegte.

VfL Wolfsburg- Union Berlin 3:1 (2:0)

Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg hat den so ersehnten Befreiungsschlag in der aktuellen Krise gefeiert. Gegen Union Berlin gewannen die nach harten Wochen teils glänzend aufspielenden Wölfe am Samstag verdient mit 3:1 (2:0) und bescherten Interimstrainer Daniel Bauer seinen ersten Sieg. Durch den Erfolg distanzierte sich der VfL vorerst ein Stück von der Abstiegszone.

Patrick Wimmer (10.), Mohamed Amoura (30.) und Lovro Majer (59.) trafen für die Wolfsburger, die zuletzt viermal in Serie sieglos geblieben waren und in 13 Ligaspielen ohnehin erst dreimal gewonnen haben. Stanley Nsoki (68.) war für die Berliner erfolgreich, Leopold Querfeld scheiterte dazu mit einem Foulelfmeter an Kamil Grabara (90.+1). Für Union ist es nach dem Achtelfinal-Aus im DFB-Pokal gegen Bayern München am vergangenen Mittwoch (2:3) die dritte Pflichtspielniederlage nacheinander.

Mit seinem ersten Triumph in seiner dritten Partie in Verantwortung sammelte Wolfsburgs eigentlicher U19-Coach Bauer Argumente für einen permanenten Verbleib in der Chefrolle. Nach der Trennung von Bauers Vorgänger Paul Simonis und Sportdirektor Sebastian Schindzielorz in der jüngsten Länderspielpause im November sucht der VfL nach Dauerlösungen auf beiden Positionen.

Im Vergleich zum 1:1 bei Eintracht Frankfurt in der Vorwoche setzte Bauer auf die gleiche Startelf - und das Vertrauen zahlte sich aus. Nach mauen Anfangsminuten ließ Wimmer seine Klasse aufblitzen, als er mit Tempo in den Strafraum zog und flach links unten einschoss. Während Union kaum gefährlich wurde, legte Wolfsburg nach. Nach einer tollen Kombination fand Sael Kumbedi in der Mitte Amoura, der den Ball in den Winkel jagte.

Erst jetzt kamen die Gäste zwingender vor das Wolfsburger Tor. Kurz vor der Pause hatte Unions Verteidiger Querfeld (39.) die doppelte Chance auf den Anschlusstreffer. Seinen ersten Kopfball parierte VfL-Torwart Kamil Grabara, bei der folgenden Ecke setzte der Österreicher den zweiten an die Querlatte. In der Nachspielzeit kratzte Grabara einen Kopfball von Janik Haberer (45.+3) aus der Ecke.

Auch nach der Pause waren die Wolfsburger das bessere Team mit den klareren Aktionen. Einen blitzschnellen Konter veredelte Majer nach Vorlage von Christian Eriksen eiskalt zum 3:0. Nur drei Minuten später jubelte Bauers Mannschaft erneut, Amouras zweiter Treffer wurde jedoch nach Eingriff des VAR aberkannt. Als kurz darauf Nsoki traf, träumte sein Team plötzlich wieder von der Aufholjagd - doch Querfeld scheiterte nach Foul von Konstantinos Koulierakis an Andrej Ilic vom Punkt.

FC Augsburg - Bayer 04 Leverkusen 2:0 (2:0)

Sandro Wagner ist weg, der Erfolg zurück: Mit schnörkellosem Fußball, viel Entschlossenheit und maximaler Effizienz ist dem FC Augsburg zum Einstand von Interimstrainer Manuel Baum ein Befreiungsschlag gelungen. Das verdiente 2:0 (2:0) gegen Bayer Leverkusen war erst der zweite Sieg aus den vergangenen sieben Spielen. Augsburg verschaffte sich damit Luft im Kampf gegen den Abstieg.

Augsburg wackelte in der ersten Halbzeit in der Abwehr bisweilen bedenklich, überzeugte aber durch großen Einsatz und einfaches (Konter)Spiel nach vorne: Verteidiger Dimitrios Giannoulis erzielte dabei die Führung (6.) und legte den Treffer von Anton Kade (28.) auf. Nach der Pause stand der FCA wesentlich sicherer, kam auch immer wieder gefährlich vor das Tor der Leverkusener.

Die Werkself, die auf den angeschlagenen Alejandro Grimaldo verzichten musste, hatte mehr vom Spiel und zahlreiche Szenen an und im Augsburger Strafraum, wirkte aber insgesamt nicht entschlossen genug und bisweilen schlafmützig. Die beste Chance besaß der eingewechselte Eliesse Ben Seghir mit einem Schuss ans Lattenkreuz (65.). Die Mannschaft von Trainer Kasper Hjulmand verlor nach dem 1:2 gegen Borussia Dortmund (und dem 1:0 im Pokal gegen den BVB) das zweite Ligaspiel in Serie.

"Keep it simple", hatte Baum der verunsicherten Mannschaft mit auf den Weg gegeben - und tatsächlich schien zunächst alles ganz einfach: Keven Schlotterbeck, vom Trainer mit der Kapitänsbinde betraut, hebelte mit einem Pass aus der eigenen Hälfte die komplette Leverkusener Abwehr aus, Giannoulis schob den Ball an Mark Flekken vorbei, Ernest Pokus Rettungstat kam zu spät.

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Sensation in Augsburg. Leverkusen kassiert die zweite Liga-Niederlage hintereinander. (Foto: IMAGO/Eibner)

Danach bestimmte Leverkusen das Spiel, blieb allerdings für Konter anfällig - und Augsburg zeigte sich dabei maximal effizient: Giannoulis flankte auf Kade, der köpfte gegen die Laufrichtung von Flekken ein. Das war Wasser auf die Mühlen der FCA-Anhänger, die auf Spruchbändern eine klare Meinung vertraten: "Der neue alte FCA - Baum wird Trainer, Ströll kein CEO." Ströll ist der Augsburger Geschäftsführer.

Baum hatte den FCA bereits von Dezember 2016 bis zum April 2019 trainiert. Entlassen worden war er nach einer Niederlage gegen die TSG Hoffenheim (0:4) - wie nun Wagner. Baum hat aber betont, dass er auf seinen seit Juni 2025 ausgeübten Posten als "Leiter Entwicklung & Fußballinnovation" zurückkehren will, das sei "Grundvoraussetzung" dafür gewesen, die Nachfolge von Wagner anzunehmen.

1. FC Köln - FC St. Pauli 1:1 (0:0)

Horror-Serie beendet: Kellerkind FC St. Pauli hat das erste Mal seit Mitte September gepunktet. Nach neun Liganiederlagen in Folge erkämpfte sich das Team von Trainer Alexander Blessin an Nikolaus beim Aufsteiger 1. FC Köln ein glückliches 1:1 (0:0). Ricky-Jade Jones traf für den Kiezklub in der vierten Minute der Nachspielzeit zu Ausgleich.

Vier Tage nach dem Pokalcoup bei Borussia Mönchengladbach (2:1) lieferten sich beide Teams eine spielerich schwache Vorstellung - mit wenigen Ausnahmen. Ein Sololauf von Said El Mala (51.) wähnte Köln auf der Siegerstraße. Doch Jones sorgte mit dem allerersten Torschuss seines Teams für ein glückliches Ende für die Hamburger. Während Köln seine Position im Mittelfeld der Liga festigt, bleibt St. Pauli weiter im Tabellenkeller.

Trotz der jüngsten Pleitenserie in der Liga hatte St. Paulis Formkurve zuletzt wieder leicht nach oben gezeigt, nicht zuletzt aufgrund der engagierten Pokal-Vorstellung und des Erreichens des Viertelfinals. Blessin, den Vereinspräsident Oke Göttlich zuletzt als "Teil der Lösung" gestärkt hatte, wollte in Köln dranbleiben: "Der Glaube an die eigene Stärke ist das Wichtigste." Im dritten Spiel binnen acht Tagen vertraute er seiner Pokal-Startelf.

Aufseiten Kölns kam El Mala erstmal als Stoßstürmer zum Einsatz - und sorgte in einer ereignisarmen ersten Hälfte noch für die meiste Gefahr. Nach einem Steckpass lief er zunächst frei auf Torwart Nikola Vasilj zu, doch verstolperte (8.). Danach folgte eine Dreifachchance. El Mala scheiterte aus kurzer Distanz am glänzend reagierenden Vasilj, Luca Waldschmidt setzte einen Nachschuss an den Pfosten und auch Verteidiger Sebastian Sebulonsen konnte das Chaos im Strafraum aus zehn Metern nicht nutzen (21.). Die Gäste wiederum hatten kaum Ideen nach vorne, verzeichneten im gesamten ersten Abschnitt keinen einzigen Torschuss.

Nach dem Seitenwechsel war es wieder El Mala, der für Gefahr sorgte - und diesmal auch traf. Nach einer Ecke für St. Pauli schnappte er sich einen Befreiungsschlag von Waldschmidt, schüttelte seinen Gegenspieler ab und sprintete aus der eigenen Hälfte in Richtung Vasilj. Vor dem Kasten blieb El Mala cool und verwandelte sicher unter die Latte.

Köln kontrollierte die Partie in der Folge weiter. St. Pauli fand keine Ansätze um für Gefahr zu sorgen. Stattdessen verpasste Waldschmidt die Vorentscheidung zum 2:0 (79.). Stattdessen traf St. Pauli spät.

1. FC Heidenheim - SC Freiburg 2:1 (0:1)

Der 1. FC Heidenheim hat im Abstiegskampf den nächsten Achtungserfolg gefeiert. Eine Woche nach dem umjubelten Last-Minute-Sieg bei Union Berlin gewann die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt erneut dank eines späten Tores und besiegte den Europapokal-Teilnehmer SC Freiburg durchaus verdient mit 2:1 (0:1).

Johan Manzambi (40.) hatte die Freiburger zunächst glücklich in Führung gebracht, doch Kapitän Patrick Mainka (59.) und Stefan Schimmer (90.+4) drehten die Partie zugunsten engagierter Heidenheimer. Mit nun zwölf Punkten schaffte der FCH den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze, zudem zeigt die Formkurve nach den jüngsten beiden Partien klar nach oben.

Freiburg-Coach Julian Schuster hatte seine Mannschaft trotz der bislang schwachen Saison der Heidenheimer vor einem "unangenehmen" Gegner gewarnt. Zumal die Gastgeber nach dem Sieg in Berlin den "Schwung mitnehmen" wollten, wie Trainer Schmidt betonte.

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Mainka traf zum 1:1 und sprang danach sehr hoch. (Foto: IMAGO/Eibner)

Die Partie begann nicht wirklich ansehnlich, viele Unterbrechungen und Unaufmerksamkeiten hemmten den Spielfluss auf beiden Seiten. Wenn es aber mal gefährlich wurde, dann vor dem Tor der Gäste: Mathias Honsak (20., 30.) vergab jedoch gleich zweimal aus aussichtsreicher Position.

Die Freiburger hingegen brauchten lange, um in die Partie zu finden - und präsentierten sich dann eiskalt. Manzambis Schuss aus rund 18 Metern war der erste richtige Abschluss der Gäste und landete abgefälscht von FCH-Stürmer Marvin Pieringer im linken Eck.

Der Treffer zeigte Wirkung. Freiburg agierte in der zweiten Halbzeit zunächst ballsicherer, brachte die Partie unter Kontrolle und kam nun auch zu besseren Chancen. So verpasste etwa Niklas Beste (55.) gegen seinen Ex-Klub nur knapp das 2:0. Das sollte sich rächen: Nach einer kurz ausgeführten Ecke traf Mainka aus kurzer Distanz zum Ausgleich. Heidenheim wurde nun wieder mutiger und drückte auf den Siegtreffer. Schimmer belohnte die Bemühungen.

Quelle: ntv.de, sue/sid

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