Bayern locker, Kovac frustriert Hamburg lebt und bebt, Debakel für Leipzig
21.04.2018, 17:30 Uhr
Lewis Holtby schoss den HSV zum Sieg gegen den SC Freiburg - und schenkte dem Bundesliga-Dino neue Hoffnung.
(Foto: dpa)
Bundesliga-Dino Hamburger SV gibt sich nicht auf und träumt nach dem Sieg im Abstiegsendspiel gegen Freiburg wieder vom Wunder. RB Leipzig wird von Hoffenheim vorgeführt, Hertha frustriert Frankfurt. Der FC Bayern spaziert zum Sieg in Hannover - und Stuttgart ist endgültig durch.
Hamburger SV - SC Freiburg 1:0 (0:0)
Der eigentlich schon abgeschriebene Hamburger SV darf plötzlich wieder vom Wunder im Kampf um den Klassenerhalt träumen. Die Mannschaft von Trainer Christian Titz gewann am 31. Spieltag das umkämpfte Kellerduell gegen den SC Freiburg nicht unverdient, aber etwas glücklich mit 1:0 (0:0) und verkürzte den Rückstand auf die Breisgauer dank des Treffers von Lewis Holtby (54.) und der Paraden von Julian Pollersbeck auf fünf Punkte. Freiburg, bei denen Caglar Söyüncü wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte (71.) sah, vergab in der ersten Halbzeit beste Möglichkeiten - und so kassierte Christian Streich an der Elbe seine erste Niederlage. Zuletzt hatte der HSV im Januar 2010 zu Hause gegen Freiburg gewonnen.
Bei noch drei ausstehenden Spielen liegen die Hamburger, bei denen Torwart Pollersbeck einen herausragenden Tag erwischte, als Vorletzter nun auch fünf Punkte hinter dem VfL Wolfsburg, der am Freitag 0:3 in Mönchengladbach verloren hatte. Mit einem Sieg nächste Woche bei den Wölfen würde der HSV dem Team des ehemaligen Hamburger Retters Bruno Labbadia damit bis auf zwei Punkte nahe kommen. Auch Freiburg präsentiert sich zur Unzeit in einer erschreckend schwachen Form und ist nun seit acht Spielen sieglos.
RB Leipzig - 1899 Hoffenheim 2:5 (0:3)
1899 Hoffenheim hat Vizemeister RB Leipzig im richtungweisenden Verfolgerduell der Europapokal-Anwärter gedemütigt und darf nach einer Gala weiter von der erstmaligen Teilnahme an der Champions League träumen. Am 31. Spieltag der Fußball-Bundesliga siegte die seit acht Spielen ungeschlagene TSG beim direkten Konkurrenten hochverdient mit 5:2 (3:0) und verkürzte den Abstand auf den vierten Rang, der zur Teilnahme an der Königsklasse berechtigt. Die formschwachen Leipziger, deren erste Europapokal-Saison zuletzt im Viertelfinale der Europa League spektakulär geendet war und die schon das Hinspiel 0:4 verloren hatten, müssen nach der herben Pleite ihrerseits um den neuerlichen Champions-League-Einzug bangen. RB ist drei Spieltage vor Saisonende Sechster, hat allerdings ein vermeintlich einfaches Restprogramm.
Die Offensivkraft und Spielstärke beider Mannschaften hatte die 41.780 Zuschauer in der RB-Arena auf ein Spektakel hoffen lassen. Sie wurden nicht enttäuscht, der Spielverlauf sorgte jedoch für Entsetzen statt Begeisterung bei den Heimfans. Mark Uth (14.) brachte Hoffenheim nach einem groben Schnitzer von RB-Schlussmann Peter Gulacsi in Führung. Dem Ungarn war der Ball nach einem Schuss von Nico Schulz aus der Hand gerutscht. Serge Gnabry (35.) und Pavel Kaderabek (45.) sorgten früh für die Vorentscheidung, nach der Pause erhöhten erneut Uth (60.) und Lukas Rupp (64.). Naby Keita (59.) und Dayot Upamecano (88.) trafen für RB, das nach der Roten Karte für Spielmacher Emil Forsberg (47./Tätlichkeit) fast die gesamte zweite Halbzeit in Unterzahl beenden musste.
Hannover 96 - FC Bayern 0:3 (0:0)
Der deutsche Meister FC Bayern hat sich mit einem lockeren Auswärtssieg bei Hannover 96 perfekt auf den Champions-League-Kracher gegen Real Madrid eingestimmt. Vier Tage vor dem Halbfinal-Duell mit den "Königlichen" am Mittwoch setzte sich das Team von Trainer Jupp Heynckes der Fußball-Bundesliga auch ohne etliche Stars souverän mit 3:0 (0:0) durch. Im Vergleich zum 6:2 im Pokal-Halbfinale in Leverkusen tauschten die Gäste gleich auf sieben Positionen durch. Der 18 Jahre alte Innenverteidiger Lars Lukas Mai feierte an der Seite von Jerome Boateng sein Bundesliga-Debüt.
Für den klaren Favoriten aus München trafen die eingewechselten Thomas Müller (57.) und Robert Lewandowski (73.) sowie Sebastian Rudy (89.) zum vierten Ligasieg in Serie. Hannover hat den Klassenerhalt weiter nicht sicher, darf sich aber aufgrund der Patzer der Konkurrenz große Hoffnung auf weitere Duelle mit den Bayern in der kommenden Saison machen.
Eintracht Frankfurt - Hertha BSC 0:3 (0:0)
Eintracht Frankfurt hat den Schwung vom erneuten Einzug ins Pokal-Endspiel nicht mitnehmen können und einen Rückschlag im Kampf um einen internationalen Startplatz erlitten. Die Hessen verloren ihr Bundesliga-Heimspiel gegen Hertha BSC klar mit 0:3 (0:0) und haben drei Spiele vor Saisonschluss als Tabellensiebter mit 46 Punkten nur noch drei Zähler Vorsprung vor Verfolger Borussia Mönchengladbach.
Vor 51.000 Zuschauern erzielten Davie Selke per umstrittenem Foulelfmeter in der 58. Minute, Mathew Leckie (77.) und Alexander Esswein (90.+1) die Tore für die Berliner (42 Punkte), die plötzlich auch noch einmal von der Europa League träumen dürfen. Frankfurt verlor neben dem Spiel auch noch Abwehrspieler Makoto Hasebe (79.), der nach einem Ellbogenschlag gegen Selke die Rote Karte sah.
VfB Stuttgart - Werder Bremen 2:0 (1:0)
Der VfB Stuttgart hat sich den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga vorzeitig gesichert. Die Mannschaft von Trainer Tayfun Korkut gewann gegen Werder Bremen in einem Kampfspiel 2:0 (1:0) und kann bei drei ausstehenden Spielen nicht mehr auf Platz 16 abrutschen. VfB-Kapitän Christian Gentner schoss die Gastgeber in der 13. Minute in Führung, Berkay Özcan (90.+1) schloss einen von vielen Stuttgarter Kontern zum 2:0 ab. Als Korkut die Schwaben Ende Januar als Nachfolger von Hannes Wolf übernommen hatte, befand sich der VfB noch in akuter Abstiegsnot. Seitdem gab es aber sechs Siege. Auch bei Werder dürfte trotz der Niederlage bei sieben Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz kaum mehr etwas anbrennen.
Quelle: ntv.de, cwo/sid