Software auf deutschen Rechnern 28 Prozent sind Raubkopien
11.05.2010, 12:23 UhrFast 30 Prozent der Software in Deutschland ist illegal, das hat jetzt eine Studie ergeben. Das ist gar nicht einmal so viel - jedenfalls nicht im Vergleich zu China oder Georgien.
Raubkopien erfreuten sich in Deutschland 2009 größerer Beliebtheit als im Jahr zuvor. Der Anteil illegaler Software ist um ein Prozent auf 28 Prozent gestiegen. Das hat die diesjährige Global Piracy Studie des IDC ergeben, die der Interessenverband Business Software Allaince (BSA)finanziert hat. Allein in Deutschland wurden demnach Programme im Wert von 1,35 Mrd. Euro raubkopiert. Weltweit beläuft sich das Volumen auf 51,4 Mrd. US-Dollar, also knapp 40,5 Mrd. Euro. Jedem 100 Dollar-Umsatz mit legaler Software stehen demnach illegale Kopien im Wert von 75 Dollar gegenüber.
Betrachtet man die Gesamtsumme, wird Deutschland innerhalb Europas nur noch von Frankreich übertroffen. Dort liegt der Anteil der Raubkopien bei 40 Prozent, das entspricht Software im Wert von 1,7 Mrd. Euro. In Deutschland sind es 1,35 Mrd. Euro, womit die deutschen Raubkopierer weltweit den siebten Rang einnehmen.
Probleme mit Schwellenländern
Die saubersten Rechner der EU stehen in Luxemburg, wo die Piraterierate gerade mal 21 Prozent ausmacht. Weltweit stehen nur die USA mit 20 Prozent noch besser da. Die höchsten Anteile finden sich in Ländern wie Georgien, Simbabwe und Moldawien. Dort sind nicht einmal zehn Prozent der Software lizensiert. In China, das für laxen Umgang mit geistigem Eigentum berüchtigt ist, liegt die Rate bei 79 Prozent.
Den Anstieg der Softwarepiraterie in den Schwellenländern führen die Studienautoren auf das rapide Wachstum des dortigen PC-Marktes zurück. Zudem würden sich Raubkopierer und Cyber-Kriminelle immer professioneller organisieren.
Quelle: ntv.de, ino