Technik

Die Zukunft der Zeitung? Amazon zeigt Kindle DX

Der Online-Einzelhändler Amazon hat eine neue Version seines "Kindle"-Lesegeräts für elektronische Bücher mit einem größeren Bildschirm vorgestellt. Der Kindle DX soll unter anderem stärker für Lehrbücher an Hochschulen sowie als Lesegerät für Zeitungen genutzt werden, kündigte Amazon-Chef Jeff Bezos an. Dazu arbeitet Amazon mit mehreren Fachverlagen, Hochschulen sowie der "New York Times" und "Washington Post" zusammen.

Das Display des Kindle DX hat eine Bildschirmdiagonale von 9,7 Zoll (rund 24,6 cm) im Vergleich zu 6 Zoll (15,2 cm) beim aktuellen Modell Kindle 2. Der Speicher von 3,3 Gigabyte reiche für bis zu 3500 Bücher aus, hieß es. Der Bildschirm ist wie bisher schwarz-weiß.

Die Lesegeräte sind nach wie vor nur in den USA erhältlich, über einen Starttermin für Deutschland ist nichts bekannt. In den USA ist der Kindle DX mit 489 Dollar deutlich teurer als der Kindle 2, der weiterhin für 359 Dollar angeboten wird.

Amazon habe inzwischen 275.000 digitale Bücher für den Kindle im Angebot, sagte Bezos. Bei Titeln, die es auch in Kindle-Version gibt, liege der digitale Anteil der Verkäufe bei 35 Prozent.

Der Deal mit den Verlagen umfasse etwa 60 Prozent des amerikanischen Lehrbücher-Marktes, sagte Bezos. Die Texte sollen zusätzlich zu gewöhnlichen Papier-Versionen als digitale Kopien für den Kindle angeboten werden. An fünf Hochschulen sollen "hunderte" Lesegeräte verteilt werden.

Papier war gestern

Die US-Zeitungen hoffen, mit Hilfe digitaler Lesegeräte dem Auflagenrückgang entgegenzuwirken. Der Verleger der "New York Times", Arthur Sulzberger Jr., kündigte an, Abonnenten seiner Zeitung in Gebieten ohne Zustellung sollen den Kindle DX günstiger bekommen können. Einige andere US-Zeitungsverlage arbeiten angeblich an eigenen E-Readern.

Laut Medienberichten plant der Online-Einzelhändler, in diesem Jahr insgesamt 800.000 abzusetzen. Der Kindle 2 war erst im Februar vorgestellt worden. Bis Ende April soll er bereits rund 300.000 Mal verkauft worden sein - das Unternehmen nennt jedoch beharrlich keine Absatzzahlen.

Quelle: ntv.de, dpa

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