Computervirus Klez Ärgerlich und peinlich
02.05.2002, 17:01 UhrSchon seit einiger Zeit treibt das Computervirus Klez sein Unwesen. Ende letzten Jahres tauchten bereits die ersten Exemplare auf. Anders als die meisten Viren scheint jedoch Klez mehr die Menschen als die Computer zu schädigen. Klez hinterlässt zwar keine großen Spuren auf der Festplatte, dafür kann es für äußerst unangenehme Peinlichkeiten sorgen.
Wie andere Viren verbreitet sich auch Klez über das E-Mail-Programm Outlook von Microsoft. Allerdings beschränkt es sich nicht auf das massenhafte Versenden von elektronischen Briefen an gespeicherte Adressen, sondern fingiert zudem die Absender-Einträge. Die Betreffzeilen und Mail-Text sind zufällig gewählt und können durchaus seriös erscheinen.
Klez sucht sich eine beliebige Adresse aus dem Verzeichnis eines infizierten Rechners aus und übernimmt diesen als Absender. Damit schleicht sich das Virus gut getarnt beim Opfer ein. Vor allem für Unternehmen und deren Angestellte kann das äußerst peinlich werden.
"In letzter Zeit erreichten uns mit diesem Virus infizierte E- Mails mit Absenderangaben von Mitarbeitern", berichtet zum Beispiel der Sicherheitsexperte der dpa, Uwe Keyser. "Diese Mails wurden jedoch nie von ihnen verfasst und stammen auch nicht aus unserem Haus." dpa-intern sei eine Infektion jedoch durch eine Firewall verhindert worden.
Klez_H, die jüngste Variante, hat es vor allem auf Hersteller von Antiviren-Software abgesehen. Viele Beschäftigte bei solchen Firmeen haben Klez-E-Mails mit obszönen und beleidigenden Inhalten bekommen. Auf einem Rechner angekommen setzt der Angreifer erst einmal diese Programme außer Gefecht.
Aber Panik ist bei diesem Virus trotzdem nicht angebracht: Alle großen Hersteller von Antivirus-Software haben innerhalb kurzer Zeit auf das neue Virus reagiert. Mit einem Programmpaket aus Antivirenschutz und persönlicher Schutzsoftware (Firewall) für den Zugang zum Internet können sich Privatanwender so gut gegen derartige Angriffe verteidigen.
Quelle: ntv.de