Technik

Hintergrund Betriebssysteme für Smartphones

Mozilla will sein Firefox-Betriebssystem als Alternative zu anderen Plattformen wie Android oder Apples iOS aufbauen.

Mozilla will sein Firefox-Betriebssystem als Alternative zu anderen Plattformen wie Android oder Apples iOS aufbauen.

(Foto: dpa)

Bislang dominiert bei Smartphone-Betriebssystemen eine kleine Zahl von Herstellern, doch langsam kommt Bewegung in den Markt. In immer mehr europäischen Ländern startet der Verkauf von Multifunktionshandys mit dem neuen System Firefox OS, nun bringt die Deutsche Telekom in Polen ein solches Smartphone auf den Markt. Entwickelt wird das Betriebssystem von der gemeinnützigen Mozilla-Stiftung, die auch für ihren von Experten viel gelobten Internetbrowser Firefox bekannt ist.

Android: Das Betriebssystem des US-Internetkonzerns Google setzen zahlreiche Hersteller von Smartphones und Tabletcomputern ein. Es hat sich rasch die Vorherrschaft auf dem Markt gesichert: Im ersten Quartal wurden nach Angaben des US-Marktforschers Gartner fast drei Viertel aller verkauften Smartphones weltweit mit Android betrieben. Das System ist frei verfügbar, offen und kann von Geräteherstellern angepasst werden. Der Austausch von Daten mit dem Computer - etwa Musik oder Fotos - ist einfach über den USB-Anschluss möglich. Der Speicher lässt sich oft durch Zusatzkarten erweitern. Die Auswahl an Apps ist immens.

iOS: iPhone, iPad, iPod Touch - sämtliche Geräte des US-Konzerns Apple, die sich per Touchscreen steuern lassen, laufen mit dem System iOS. Die Software gilt als nutzerfreundlich. Allerdings ist das Ökosystem, das Apple rund um seine mobilen Geräte und seinen Software-Kiosk mit Zusatzprogrammen aufbaut, vergleichsweise geschlossen und lässt Nutzern weniger Freiheit als etwa Android, wie die Stiftung Warentest urteilt. So sieht Apple für den Datenaustausch beispielsweise nur seine eigene Software iTunes vor. Nutzer können den internen Speicher nicht mit Einsteckkarten erweitern; der Zugriff auf den Speicher ist stark begrenzt. Auch bei Apple ist das Angebot an Apps groß. Bei den Smartphone-Verkäufen hatte iOS im ersten Quartal laut Gartner einen Marktanteil von 18 Prozent.

Blackberry-OS: Auch die vorrangig als Smartphones für Geschäftsleute vermarkteten Blackberrys haben ihr eigenes Betriebssystem. Die Funktionalität der Geräte ist besonders stark auf Bürokommunikation ausgelegt mit speziellen E-Mail- und Synchronisationsfunktionen. Laut Stiftung Warentest gibt das Betriebssystem der Version 10 Nutzern mehr Freiheit bei der Wahl von E-Mail-, Kalender- und Adressprogrammen. Ab dieser Version können auch andere Dienste als jene von Blackberry genutzt werden. Der Marktanteil von Blackberry-OS lag im ersten Quartal bei drei Prozent.

Windows Phone: Microsoft als Platzhirsch bei PC-Betriebssystemen hat auch eine eigene Software für Smartphones. Diese läuft auf Geräten verschiedener Hersteller, beispielsweise auf Smartphones von Nokia. Allerdings müssen die Hersteller an Microsoft Lizenzgebühren zahlen, anders als bei Android. Seit der Version 8 des Betriebssystems ist es laut Stiftung Warentest möglich, Dateien mit dem Computer auch ohne zusätzliche Software auszutauschen. Auch kann demnach der Speicher mit Einsteckkarten erweitert werden. Der weltweite Marktanteil von Microsoft lag im ersten Quartal etwas unterhalb von drei Prozent.

Firefox OS: In Europa beginnen jetzt die ersten Telekommunikationsanbieter mit dem Verkauf von Geräten mit Firefox OS, das wie der bekannte Internetbrowser benannt ist. Die Geräte verfügen über die üblichen Smartphone-Funktion wie Internet-, E-Mail- oder Kalenderfunktionen, sind aber deutlich günstiger als andere Geräte. Die Anwendungen sind stark internetbasiert. Durch die besondere Abstimmung von Soft- und Hardware können die Geräte besonders günstig angeboten werden. In Deutschland will die Deutsche Telekom Firefox-Geräte über ihre Billig-Tochter Congstar ab dem Herbst vermarkten.

Quelle: ntv.de, Martin Achter, AFP

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