Kleine Machtdemonstration China lässt Google zappeln
31.03.2010, 10:12 UhrEine Woche nach der Umleitung von Google-Suchanfragen in China zum unzensierten Angebot in Hongkong hat der US-Internetriese die chinesische Zensur für zwischenzeitliche Probleme verantwortlich gemacht. Da google.com.hk nur vorübergehend blockiert gewesen sei, sei dies auf Eingriffe in die "Große Internet-Mauer" zurückzuführen, sagte ein Google-Sprecher. "Es ist interessant festzustellen, dass die Suchmaschine in China wieder normal funktionniert, obwohl wir von unserer Seite nichts verändert haben."
Für fast einen Tag hatten Suchanfragen über Google in China, insbesondere in der Hauptstadt Peking, keine Ergebnisse geliefert, wie AFP-Korrespondenten berichteten. In Shanghai hingegen funktionierte das Angebot. Zunächst hatte Google Programmierungsfehler als Ursache für die Schwierigkeiten angenommen.
Zensur geht weiter
Nach monatelangem Streit über Hackerangriffe und Zensurbestimmungen in China hatte Google seine dort selbst auferlegten Beschränkungen für beendet erklärt. Die Besucher der Website google.cn wurden seitdem auf die Hongkonger Website google.com.hk umgeleitet. Dort stehen unzensierte Angebote auf Chinesisch zur Verfügung, die sich speziell an Nutzer aus der Volksrepublik richten. Allerdings filtert China jetzt selbst die Google-Ergebnisse, weswegen sich für die Nutzer tatsächlich kaum etwas geändert hat.
In China herrscht eine strenge Internetzensur. Die fast 400 Millionen Nutzer in dem kommunistischen Land dürfen auf viele ausländische Seiten wie das Internet-Netzwerk Facebook und das Video-Portal Youtube nicht zugreifen.
Quelle: ntv.de, kwe/AFP