Technik

Das letzte Geleit Computer-Friedhof im Netz

Irgendwann trifft es jeden: Der heimische Rechner funktioniert nicht mehr. Eine letzte Ehre kann man ihm dann auf dem virtuellen PC-Friedhof erweisen. Dort kann man den ausgedienten Rechenknecht in den Himmel, in die Hölle oder auch in Rente schicken.

Auf den elektronischen Grabsteinen finden interessierte "Friedhofsbesucher" zudem manche Tragödie: "Wegen Dir ist aus mir das geworden, was ich heute bin. Auch wenn es anfangs 'nur' Basic war - aber doch habe ich Dich so gut gekannt, wie kein Anderer - wer kennt denn Deine wacklige 16KB-RAM-Erweiterung, die nur gefunzt hat, wenn sie aufs Grad genau im Slot steckte.(...) Werde niemals die intimen Stunden mit Dir alleine vergessen...." Mit diesen Worten schickte etwa "da dude " seinen Rechner "Großhirn" in den Himmel.

"Virus" schickte seinen Computer "Spitfire" in die Hölle. Seine Geleitworte: "Ich hasste ihn weil er mich hasste mitsamt seinem sche.. betriebssystem also verpasste ich ihm ne multiplikator erhoehung und er dankte mit hitzewallung ab der feige hund von einem muellrechner seine mutter war ne suppendose schmor inner hölle." So ganz nebenbei wird hier auch mit einigen Computer-Herstellern abgerechnet.

Wehmütiges liest man hingegen in der Rubrik "Rente". So schreibt Anke über ihren PC: "Es ist 1990, und auf meinem Schreibtisch steht mein erster Computer. Ein 386er mit irgendeiner DOS-Version drauf, an die ich mich nicht mal erinnere. Irgendwann hat dich ein Kollege von mir aufgeschraubt, dir ein bisschen mehr Speicher gegeben und mir Windows 95 geschenkt, das auch locker mit dem visionären 28-er Modem klar kam. Um den 10 MB großen Titanic-Trailer aus dem Netz zu ziehen, hast du eine gute Stunde gebraucht. Aber ich war dir nicht böse, denn du hast getan, was du konntest. Jetzt bist du schnöde ausgetauscht worden gegen ein wunderschönes iBook und fristest bei meinen Eltern dein Gnadenbrot, die sogar eine Anleitung dafür brauchen, wie sie dich anschalten. Hoffentlich tun sie dir nicht weh. Ich werde dich nie vergessen."

Quelle: ntv.de

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