Blackberry ist zu sicher Countdown in Indien
30.08.2010, 10:56 UhrDie indische Regierung hat RIM ein Ultimatum gestellt. Werden bis morgen nicht die Verschlüsselungscodes offengelegt, droht den mobilen Email-Diensten die Abschaltung. Doch es gibt noch Hoffnung. Die Regierung lässt offenbar mit sich reden.

Einen Rückzug vom rasant wachsenden indischen Markt kann sich RIM wohl kaum leisten.
(Foto: picture alliance / dpa)
Countdown mit ungewissem Ausgang für mehr als eine Million Blackberry-Nutzer in Indien: Die Regierung droht, den mobilen E-Mail-Dienst zu sperren, wenn die Betreiber ihr bis Dienstag keine Verschlüsselungscodes offengelegt haben.
In einem Krisengespräch im Innenministerium soll die festgefahrene Situation diskutiert werden. Der Blackberry-Anbieter Research In Motion (RIM) beharrt darauf, gar keinen "Generalschlüssel" zu haben, mit dem alle E-Mails mitgelesen werden könnten. Die indische Regierung zeigt sich besorgt, dass mit Hilfe der verschlüsselten E-Mails zum Beispiel Terroristen ihre Angriffe vorbereiten könnten. Deswegen stellte sie RIM ein Ultimatum. Auch in Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten droht dem BlackBerry-Dienst mit ähnlicher Begründung die Abschaltung.
Zwei Monate Schonfrist?
Zuletzt mehrten sich die Anzeichen, dass der Anbieter in Indien noch etwas mehr Zeit bekommen könnte. Wie die indische Zeitung "Business Standard" berichtet, ist das Telekommunikationsministerium dafür, RIM zwei Monate Aufschub zu gewähren. Der "Times of India" zufolge wollte sich Innenminister GK Pillai am Montag mit Vertretern des Unternehmens treffen. In den vergangenen Tagen soll es intensive Verhandlungen gegeben haben.
Das Problem liegt vor allem im Blackberry-Dienst für Unternehmen. Er ist stärker verschlüsselt. Die E-Mail-Kommunikation von Privatpersonen ist dagegen leichter zu überwachen. Für RIM ist die Sicherheit der E-Mails ein wichtiges Argument, um Unternehmen und Regierungsbehörden als Kunden zu gewinnen. Zugleich ist aber Indien einer der am schnellsten wachsenden und hartumkämpften Märkte in der Branche. Blackberry hatte zu Beginn des Sommers rund 46 Millionen Kunden weltwelt.
Quelle: ntv.de, dpa