Nokias neues Smartphone im Kurztest Das Lumia 925 ist schön schlank
15.05.2013, 15:01 Uhr
Um das Lumia 925 kabellos aufladen zu können, ist eine Extra-Schale notwendig.
(Foto: kwe)
Technisch ist das Lumia 925 kein großer Fortschritt zum Lumia 920. Aber wenn man Nokias neues Top-Smartphone in der Hand hält, sieht und vor allem spürt man den Unterschied zum Vorgängermodell mehr als deutlich: Das Lumia 925 ist im wahrsten Sinne des Wortes schön schlank. Aber reicht das, um neue Käufer zu gewinnen?
Nokia hat bei der Präsentation seines neuen Top-Smartphones Lumia 925 bewiesen, dass die Verpackung manchmal eben doch wichtiger als der Inhalt ist. Prozessor und die meisten anderen inneren Werte des neuen Geräts sind fast identisch mit denen des Vorgängers 920. Statt die Leistung aufzubohren, hat Nokia dem Lumia 925 ein schickes neues Kleid gegeben und das Gewicht radikal reduziert. Außerdem wurde die sowieso schon bemerkenswerte Pure-View-Kamera angeblich noch einen Tick verbessert.
Der Gewichtsunterschied wird schon auf dem Papier deutlich: Das 920-Moppelchen bringt 189 Gramm auf die Waage, das Lumia 925 nur 139 Gramm. Hält man beide Geräte in den Händen, hat man aber fast das Gefühl, da s Vorgängermodell wiege nahezu dopelt so viel wie das neue Smartphone. Das liegt vermutlich am radikal veränderten Design.
Durch den neuen Aluminiumrahmen, die matte Polycarbonat-Rückseite und abgerundete Ober- und Unterseite liegt das neue Nokia noch etwas angenehmer in die Hand als das Lumia 920. Zudem ist das unter dem Codenamen "Catwalk" bekannt gewordene Smartphone mit den Maßen 129 x 70,6 x 8,5 Millimeter ein gutes Stück schlanker als das 920, das in der Taille 10,7 Millimeter misst.
Batterie nicht fest verklebt
Der neue Rahmen, in dem auch Antennen untergebracht sind, steht dem 4,5 Zoll großen AMOLED-Display hervorragend und die Verarbeitung ist - wie man es von Nokia erwarten darf - ausgezeichnet. Ein Nokia-Mitarbeiter betonte gegenüber n-tv.de, dass auch das Lumia 925 leicht zu warten sei und man beispielsweise die nicht fest verklebte Batterie problemlos in einem "Care Point" wechseln lassen könne.
Dem schlanken Design hat Nokia aber das bei anderen Lumia-Smartphones integrierte kabellose Laden geopfert. Um die Funktion zu erhalten, muss man eine rund 40 Euro teure Schale kaufen, die gleichzeitig als Schutzhülle dient.
Smarte Kamera-App
Nokias Marketing-Chef Vesa Jutila sagte im Interview, eine gute Kamera sei für Nutzer eines der wichtigsten Kaufkriterien. Deshalb stellten die Finnen bei der Präsentation in London auch neben dem neuen Design die Pure-View-Kamera des Lumia 925 in den Mittelpunkt.
Zum einen präsentierte Nokia im Keller des "Victoria House" die neue "Smart-Camera"-App, die Funktionen bietet, die kürzlich auch HTC mit dem One und Samsung mit dem Galaxy S4 präsentierten. So nimmt die 8,7-Megapixel-Kamera des 925 im Smart-Modus zehn Bilder á 5 Megapixel auf, aus denen man dann das beste Foto heraussuchen, mehrere Bilder zu einem "Action Shot" kombinieren, auf Gruppenfotos Gesichter tauschen oder störende Objekte herausfiltern kann.
In den von Nokia arrangierten Test-Szenarios erledigte das Lumia 925 diese Aufgaben mindestens genauso gut wie das HTC One oder das Galaxy S4. Nokia ist es außerdem gelungen, die Bedienung der neuen Kamerafunktionen sehr einfach und bedienungsfre undlich zu gestalten. Die "Smart Camera" ist allerdings kein Alleinstellungsmerkmal des 925, schon bald sollen auch andere Lumia-Smartphones die App als Update erhalten.
Laut Nokia wurde beim neuen Smartphone die Pure-View-Kamera auch technisch noch etwas verbessert, man nannte aber keine Details. Im Kurztest bewies die Kamera des Lumia 925 außergewöhnliche Qualitäten bei Schummerlicht, konnte sich aber nicht deutlich vom anderen Low-Light-Spezialisten HTC One absetzen. Hier wird sich erst beim ausführlichen Test zeigen, wer der bessere Partybegleiter ist. Nach wie vor herausragend ist dagegen der optische Bildstabilisator des Carl-Zeiss-Objektivs, der im Gegensatz zu digitalen Lösungen im Lumia 925 recht effektiv vor Verwacklern schützt.
920 deutlich günstiger

Im Gegensatz zum in den USA erschienenen Lumia 928 hat das Lumia 925 keinen Xenon-Blitz, sondern ein doppeltes LED-Fotolicht.
(Foto: kwe)
Bedenkt man, dass auch das Vorgängermodell bald die "Smart-Camera-App" haben wird, bleibt unterm Strich nur das neue Design und das geringere Gewicht, die das Lumia 925 vom 920 unterscheiden. Beim internen Speicher ist sogar das mit 32 Gigabyte ausgestattete ältere Model im Vorteil. In Deutschland bietet auf absehbare Zeit nur Vodafone das neue Nokia-Smartphone mit einem so großen Speicher an, ansonsten müssen die Nutzer mit 16 Gigabyte zufrieden sein.
Lumia-Fans werden vielleicht bereit sein, fast 600 Euro für das 925 auszugeben und möglicherweise auch zusätzlich 40 Euro für kabelloses Laden zu investieren. Besitzer eines 920 haben aber kaum Grund zu wechseln und Neukäufer greifen vielleicht lieber zu dem jetzt rund 150 Euro günstigeren Vorgängermodell.
Quelle: ntv.de