Googles verlängerter Arm Motorola stellt Moto X vor
01.08.2013, 23:15 Uhr
(Foto: Motorola/kwe)
Motorola präsentiert sein erstes unter Google-Regie entwickeltes Smartphone. Das Moto X ist ein günstiges Mittelklasse-Gerät, das sehr sparsam ist, immer auf seinen Nutzer hört und gerne sein Kleid für ihn wechselt. Das Konzept könnte aufgehen, aber bis auf weiteres nicht in Europa.
Motorola hat in New York das Moto X vorgestellt, das schon lange vorher heiß diskutiert wurde. Es ist das erste Smartphone, das das US-Unternehmen unter seinem neuen Eigentümer Google ausgetüftelt hat und so wurde zunächst erwartet, dass es ein "Killer-Smartphone" wird, eine Art Über-Nexus, das die feinste Technik und alle nur erdenklichen Funktionen bietet.
Doch schon seit einigen Wochen war bekannt, dass Google und Motorola etwas anderes vorhaben und das Moto X nur durchschnittliche Spezifikationen haben würde. Dafür soll es seinem Besitzer das Leben durch eine ausgeklügelte Sprachsteuerung das Leben leichter machen und durch viele Anpassungsmöglichkeiten für jeden Nutzer ein ganz individuelles Smartphone sein.
Zwei-Kern-Prozessor mit Unterstützung

Käufern steht eine Vielzahl von bunten Plastik-Rückseiten zur Verfügung, weitere Materialen - auch Holz - sollen folgen.
(Foto: Motorola)
Tatsächlich hat Motorola in New York ein Gerät mit wenig spektakulärer Hardware präsentiert, die allerdings eine Besonderheit aufweist: Das Smartphone hat keinen simplen Prozessor, sondern wie Motorola es nennt, ein "8X Mobile Computing System". Im Prinzip handelt es sich dabei um einen Snapdragon-S4-Pro-Prozessor, dessen Kerne mit 1,7 Gigahertz getaktet sind. Ih m zur Seite stehen zwei genügsame Extra Chips, die für Sensoren und die immer aktivierte Spracherkennung zuständig sind. Als Grafik-Einheit kommt eine Adreno-320-GPU zum Einsatz.
Die Chip-Kombination soll so effizient arbeiten, dass das Moto X alle Aufgaben perfekt, aber sehr sparsam erledigen kann. Der Akku, der eine Kapazität von 2200 Milliamperestunden hat, soll laut Motorola bis zu 24 Stunden durchhalten.
Lichtstarke und schnelle Kamera
Außergewöhnlich gut soll auch die 10-Megapixel auf der stark gewölbten Rückseite des Smartphones sein. Durch größere "Clear"-Pixel, soll sie auch bei schlechten Lichtverhältnissen gute Bilder schießen. Außerdem soll die Kamera sehr schnell sein.
Der Rest des Moto X ist gute Standardware. Das Smartphone hat einen 4,7 Zoll großen AMOLED-Bildschirm in 720p-Auflösung, sein Arbeitsspeicher ist zwei Gigabyte groß. Intern stehen wahlweise 16 oder 32 Gigabyte zur Verfügung, ein Slot für MicroSD-Karten ist nicht vorhanden. Das 130 Gramm leichte Moto X misst 65,3 x 129,3 x 10,4 Millimeter, wobei es an den Seiten nur 5,6 Millimeter dick ist.
Nicht das neueste Android
Wie erwartet läuft das neue Motorola-Smartphone nahezu mit purem Android, allerdings noch nicht mit der neuesten Version 4.3, sondern mit Android 4.2.2. Motorola hofft aber, schon bald ein Update auf 4.3 verteilen zu können.
Käufer können bei der Bestellung aus verschiedenen, Rückseiten aus unterschiedlichen Materialien, mit und ohne Mustern wählen, persönliche Farbakzente setzen und den Akku-Deckel mit einer Gravur versehen.
Sprechen statt berühren
Interessanter sind da die Steuerungsmöglichkeiten, die das Moto X bietet. Das Gerät ist ständig bereit, auf Sprachkommandos zu reagieren. Um es in Bereitschaft zu versetzen, sagt man "OK Google now". Danach kann man wie aus Google Now bekannt, Fragen stellen, Nachrichten diktieren, Anrufe tätigen, Termine eingeben oder E-Mails verschicken. Benachrichtigungen werden auch bei inaktivem Bildschirm angezeigt, ist das Smartphone per Browser-Erweiterung mit einem Computer gekoppelt, erscheinen sie auch auf dessen Display.
Das Moto X, das für US-Kunden komplett in den USA zusammengesetzt wird, soll August/September in den USA, Kanada und Lateinamerika zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 199 Dollar mit Zweijahresvertrag auf den Markt kommen. Ob und wann es auch in Europa angeboten wird, hat Motorola offen gelassen.
Quelle: ntv.de