Technik

Sony legt eine Schippe drauf Xperia Z1 ist wirklich groß und stark

Sonys Xperia Z1 kann eine Dusche vertragen.

Sonys Xperia Z1 kann eine Dusche vertragen.

(Foto: kwe)

Sony hat bei der IFA in Berlin die neue Version des edlen Android-Smartphones Xperia Z vorgestellt. Wie sein Vorgänger besticht es durch eine hochwertige Verarbeitung und ein scharfes 5-Zoll-Display. Die Veränderungen fallen aber erst beim zweiten Hinsehen auf oder verbergen sich im Inneren des Glas-Boliden.

Eigentlich hätte man erwarten können, dass Sony den Nachfolger des Xperia Z erst 2014 vorstellt, schließlich sorgte das Smartphone erst Anfang des Jahres bei seiner Premiere in Las Vegas für Aufsehen. Doch offenbar waren die Japaner der Meinung, sie müssten ihr Flaggschiff aufrüsten, um mit stärkeren Spezifikationen für den Konkurrenzkampf im Weihnachtsgeschäft gerüstet zu sein.

Der Aluminium-Rahmen macht das Xperia Z1 noch etwas edler.

Der Aluminium-Rahmen macht das Xperia Z1 noch etwas edler.

(Foto: kwe)

Zwei Dinge fallen nach dem Auspacken zunächst auf: Sony hat den Kunststoff-Rahmen durch eine Umrandung aus Aluminium ersetzt, was das Smartphone mit gläserner Rückseite noch edler erscheinen lässt. Angenehm ist, dass ein schmaler Polycarbonat-Streifen zwischen Rahmen und Glasflächen jetzt für einen fast nahtlosen, weicheren Übergang sorgt. Außerdem bringt das Gerät 24 Gramm mehr auf die Waage als sein Vorgänger und ist mit 170 Gramm wahrlich kein Leichtgewicht. Dies dürfte unter anderem am neuen Akku liegen, dessen Leistung Sony von 2400 auf 3000 Milli amperestunden gesteigert hat. Erstaunlicherweise ist das Xperia Z1 ein gutes Stück größer als sein Vorgänger, was es für kleinere Hände noch etwas schwieriger macht, mit dem Daumen die oberen Ecken zu erreichen.

Wasserfeste Schönheit

Insgesamt fühlt sich das neue Xperia Z noch etwas edler an und man staunt, dass die gläserne Schönheit wasser- und staubgeschützt ist. Sony gestattet in seiner Anleitung 30-minütige Tauchgänge in Süßwasser bis zu 1,5 Metern Tiefe.  Zwar gibt es keinen Hinweis, dass dies auf eigene Gefahr geschieht. Sony setzt allerdings voraus, dass alle Anschlüsse und Abdeckungen fest geschlossen sind. Dringt trotzdem Wasser ein, liegt die Beweislast vermutlich beim Nutzer. Vielleicht ist es daher ratsam, keine Unterwasseraufnahmen zu versuchen – auch wenn es verlockend ist.

Links die verblitzte Aufnahme des Xperia Z1, rechts hat es ein Galaxy S3 besser gemacht.

Links die verblitzte Aufnahme des Xperia Z1, rechts hat es ein Galaxy S3 besser gemacht.

(Foto: kwe)

Apropos Aufnahmen: Die 20,7-Megapixel-Kamera ist definitiv nicht schlecht. Allerdings schöpft sie die volle  Auflösung im 4:3-Format nur aus, wenn man dies manuell einstellt. Im Automatikmodus macht da s Xperia Z1 lediglich 16:9-Bilder mit acht Megapixeln. Ansonsten sind die Fotos ausgeglichen belichtet und die Farben wirken sehr natürlich. Auch Schärfe und Kontrast stimmen bei den meisten Aufnahmen.

Gute Nahaufnahmen, schlechter Blitz

Etwas enttäuschend ist aber, dass Bilder in voller Auflösung in Details fast ebenso verpixelt sind wie Fotos, die mit der "überlegenen Automatik" gemacht wurden. Das macht sich vor allem bei Fotos aus größerer Entfernung bemerkbar. Nahaufnahmen gelingen dem Xperia Z1 dagegen vorzüglich. Den Blitz sollte man dabei aber möglichst nicht nutzen. Im Automatikmodus erwies er sich fast als Totalversager, der ohne jede Dosierung arbeitet. Die Videoaufnahmen sind guter Smartphone-Durchschnitt. Eine bessere Bewertung vermasselt sich die Kamera dabei durch eine zu sehr verzögerte Anpassung an unterschiedliche Lichtverhältnisse.

Aus der Nähe macht die Kamera auch im Automatikmodus sehr schöne Fotos.

Aus der Nähe macht die Kamera auch im Automatikmodus sehr schöne Fotos.

(Foto: kwe)

Da die Kamera einen großen Sensor und eine lichtstarke Blende (F2.0) besitzt, könnte sie vermutlich grundsätzlich wesentlich bessere Resultate erzielen. Vielleicht liefert Sony ja eine überarbeitete Software mit dem angekündigten Update auf Android 4.3. Die Kamera-App selbst kann vor allem durch den einfachen Zugriff auf Effekte und installierte Anwendungen überzeugen.

Starkes Display mit kleiner Schwäche

Das Display des Xperia Z1 ist wie das des Vorgängers fünf Zoll groß und bietet mit 1920 x 1080 Pixeln eine sehr hohe Auflösung. Es bietet eine gestochen scharfe Darstellung, schöne Kontraste, natürliche Farben und satte Schwarzwerte. Vor allem Videos sehen auf dem großen Bildschirm fantastisch aus. Schade: Auch wenn der Lautsprecher an der Unterseite gut klingt, würden dem Taschenkino-Smartphone echte Stereo-Lautsprecher wie beim HTC One gut stehen.

Sony scheint auch die Blickwinkel etwas verbessert zu haben. Neigt man das Display, trübt es sich augenscheinlich nicht so schnell ein wie beim Xperia Z. Die Konkurrenz macht es aber immer noch etwas besser.

Die wichtigsten Spezifikationen
  • Prozessor: Qualcom Snapdragon 800, vier Kerne, 2,2 Gigahertz
  • GPU: Adreno 330
  • Arbeitsspeicher (RAM): 2 Gigabyte
  • Interner Speicher: 16 Gigabyte
  • Display: 5 Zoll, TFT, 1920 x 1080 Pixel (441 ppi)
  • Kameras: hinten 20,7 Megapixel, vorne 2 Megapixel
  • Akku: 3000 Milliamperestunden
  • LTE, NFC, Bluetooth 4.0
  • Sensoren: Beschleunigung, Näherung, Lage, Umgebungslicht, Kompass,
  • Betriebssystem: Android 4.2.2
  • Maße: 144 x 74 x 8,5 Millimeter
  • Gewicht: 170 Gramm

Zwar hält das Xperia Z1 mit seinem größere n Akku deutlich länger durch als das Vorgänger-Modell. Aber möchte man bei etwas intensiverer Nutzung auch über einen langen Tag kommen, sollte man die automatische Helligkeitsregelung deaktivieren und den Bildschirm so weit wie möglich abdunkeln.

Im Benchmark weit vorne

Eine der wichtigsten Veränderungen hat Sony unter der Haube vorgenommen. Im Xperia Z1 werkelt Qualcomms Snapragon 800 mit 2,2 Gigahertz, wodurch das Smartphone in jeder Hinsicht flüssig arbeitet und so schnell nicht durch irgendeine Aufgabe oder Anwendung zum Stottern gebracht werden dürfte. Auch für aufwendige Spiele ist das Xperia Z1 sehr gut geeignet, da der Chip mit der Grafikeinheit Adreno 330 zur Sache geht. Im AnTuTu Benchmark lässt das Xperia Z1 das HTC One und das Galaxy S4 klar hinter sich. Etwas zurückhaltender war Sony beim internen Speicher, der nur 16 Gigabyte groß ist. Fotos und Videos finden aber beim Xperia Z1 auf microSD-Karten zusätzlichen Platz.

Ein so schöner Rücken darf nicht von einer Schutzhülle verdeckt werden.

Ein so schöner Rücken darf nicht von einer Schutzhülle verdeckt werden.

(Foto: kwe)

Sonys Benutzeroberfläche ist angenehm abgespeckt un d verwirrt Nutzer nicht mit zu vielen überflüssigen Funktionen. Und auch als Telefon ist das Fünf-Zoll-Smartphone gelungen. Der Empfang ist gut und der Nutzer selbst und Angerufene hören klare, natürliche Stimmen, ohne durch viele Nebengeräusche gestört zu werden.

Unterm Strich ist das Xperia Z1 ein kraftstrotzendes Prachtstück, das viele Dinge besser als sein auch schon guter Vorgänger macht. Wer ein edles Android-Smartphone mit großem Display sucht, muss das Gerät definitiv in die engere Auswahl nehmen. Nur die Kamera ist eine kleine Enttäuschung, Sony könnte die Scharte aber noch mit einem Software-Update auswetzen.

Quelle: ntv.de

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