Gefahr fürs Smartphone Dialer ruft am Südpol an
07.06.2010, 13:41 UhrAuf dem PC ist ein Virenprogramm selbstverständlich. Doch auch Smartphones geraten zunehmend ins Visier von Cyber-Kriminellen. Infizierte Apps werden zum Problem.
Handy-Anrufe zum Südpol oder nach Somalia können ziemlich teuer werden. Das merkt man spätestens, wenn man sich Dialer eingefangen hat, vor denen Lookout, ein Anbieter mobiler Sicherheitslösungen, jetzt warnt. Die Schadprogramme wählen im Hintergrund teure Sonderrufnummern im Ausland an, was oft erst bei der nächsten Telefonrechnung auffliegt. Betroffen sind Windows-Mobile-Smartphones.
Der Dialer kommt über die Programme "3D Anti-Terrorist" und "PDA Poker Art" aufs Handy. Die Spiele können von neun populären Download-Portalen heruntergeladen werden – normalerweise sind sie sauber. Kriminelle hätten die Programme allerdings kopiert und mit dem Virus infiziert, so Lookout-Chef John Hering. Ist die Software installiert, startet das Handy die eigenmächtigen Anrufe. Die Folge: Die Telefonrechnung fällt 50 bis 100 Dollar teurer aus als üblich.
Im Osten kennt man das Problem
Wer hinter dem Dialer steckt, ist unklar. In Russland und anderen Ländern sind Angriffe auf Mobiltelefone schon weit verbreitet, in westlichen Regionen hatte man damit bislang weniger Probleme – das dürfte sich mit dem rasant steigenden Angebot an Smartphone-Apps aber ändern, so die Lookout-Prognose. Innerhalb der letzten sechs Monate hätte sich die Zahl der entdeckten Infektionen von vier auf neun Prozent mehr als verdoppelt.
Microsoft ist das Dialer-Problem bekannt. Im Moment könne man aber keine konkrete Hilfe anbieten, sondern nur auf die allgemeinen Sicherheitstipps hinweisen, äußerte ein Konzernsprecher.
Quelle: ntv.de, ino