Extremisten im Netz EU überwacht Seiten
30.05.2007, 21:34 UhrDie Staaten der Europäischen Union wollen bei der Überwachung von Internetseiten extremistischer Gruppen enger zusammenarbeiten. Mit ersten gemeinsamen Projekten sei bereits begonnen worden, heißt es in einem am Mittwoch bekannt gewordenen Beschlussentwurf für das nächste Treffen der EU-Innen- und Justizminister im Juni. So kooperierten einige Mitgliedsländer unter deutscher Führung bei der Auswertung von Aktivitäten der Medienspezialisten der Terrororganisation El Kaida.
Außerdem baue die EU-Polizeibehörde Europol ein Informationsportal zum Austausch von Informationen über die Internetseiten militanter Gruppen aus, heißt es in dem Papier weiter. Das Web spiele mittlerweile eine wesentliche Rolle für die Vernetzung terroristischer Gruppen.
Interpol-Generalsekretär Ronald Noble kündigte unterdessen den Aufbau eines Computersystems an, das Ermittlern in aller Welt den direkten Zugriff auf Datenbanken über mutmaßliche Geldwäscher und Terrorismus-Finanzierer ermöglichen soll. Dies werde Geschwindigkeit und Effizienz des Informationsaustauschs erhöhen und die Fehlerquote reduzieren, sagte Noble bei einer Konferenz im bulgarischen Warna. Das System werde es Ermittlern erlauben, Daten wie Unternehmensnamen, Telefonnummern und Adressen mit den Eintragungen der 186 Interpol-Mitgliedsländer abzugleichen.
In Interpol-Datenbanken sind mehr als 11.500 Terrorismus-Verdächtige und 15 Millionen verlorene oder gestohlene Dokumente verzeichnet, wie sie häufig von mutmaßlichen Extremisten zum Reisen benutzt werden.
Quelle: ntv.de