Technik

Energiesparfunktion Einfach einschalten

Computer werden immer leistungsfähiger. Dadurch verbrauchen sie mehr Energie. Und so mancher PC-Besitzer wundert sich über seine hohe Stromrechnung. Dabei können Anwender selbst einiges tun, um den Stromverbrauch ihres Rechners zu mindern, ohne auf Leistung verzichten zu müssen.

Eine Umfrage der Initiative Energie Effizienz, einer Aktion der Deutschen Energie Agentur (dena) in Berlin sowie von Unternehmen aus der Energiewirtschaft, zeigt, dass nur die Hälfte der PC-Nutzer die Energiesparfunktionen des Computers bewusst einschaltet. Rund ein Fünftel (19 Prozent) der 2000 Befragten kannte diese Funktion nicht.

Viele Nutzer lassen ihren PC über Stunden eingeschaltet, ohne damit zu arbeiten. "Es empfiehlt sich auch nicht, den Rechner ständig ein-und auszuschalten. Viel besser ist es, die Energiesparfunktion des Computers zu nutzen", sagt Mona Finder von der dena. Schon dadurch verbrauche ein PC bis zu 80 Prozent weniger Strom.

Machbar ist das mit jedem modernen PC. In der "Systemsteuerung" von Windows gibt es den Punkt "Energieoptionen". Dort kann eingestellt werden, wann beim Computer im Leerlauf die Festplatte oder der Monitor in den Ruhezustand gefahren werden soll.

Einstellbar ist auch, dass sich der Rechner automatisch nach einer gewissen Zeit in den Stand-by-Modus schaltet. Dabei wird das Gerät nicht einfach ausgeschaltet. Windows speichert die Daten der geöffneten Programme, merkt sich die momentanen Einstellungen und speichert alles auf der Festplatte. Wird der Computer wieder aus dem Ruhezustand geholt, kann die Arbeit gleich weiter gehen.

Wer glaubt, seinen Stromverbrauch mit einem Bildschirmschoner minimieren zu können, täuscht sich. "Ein Bildschirmschoner ist eigentlich ein Relikt aus vergangenen Computertagen", sagt Mona Finder. Früher sollten Bildschirmschoner verhindern, dass sich Buchstaben oder Grafiken in den Monitor "einbrennen". Bei modernen Monitoren oder TFT-Bildschirmen besteht diese Gefahr nicht mehr. Wer seinen Monitor in Arbeitspausen in ein Aquarium oder eine Raumstation verwandelt, verbraucht nur unnötig viel Strom. Denn Bildschirmschoner sind nichts anderes als normale Computerprogramme. Je aufwendiger sie gemacht sind, desto mehr Rechenpower brauchen sie.

Wird der Computer über Nacht herunter gefahren, sollte man ihn zusätzlich über den Hauptschalter abschalten. Viele Rechner verbrauchen auch nach dem Herunterfahren noch etwas Strom. Die Stiftung Warentest prüft dies in ihren Tests. "Verbraucht ein Gerät in ausgeschaltetem Zustand mehr als vier Watt, gibt es eine deutliche Abwertung des Qualitätsurteils", erläutert Dirk Lorenz, bei der Stiftung Warentest in Berlin zuständig für Produkttests.

Befindet sich kein Hauptschalter am Gerät - meist auf der Rückseite - oder ist er schwer zugänglich, kann man sich Lorenz zufolge auch anders behelfen: "Entweder man zieht den Netzstecker oder benutzt eine Steckerleiste mit Schalter."

Dirk Lorenz rät, schon beim Kauf auf Strom sparende Geräte zu achten. Zum Beispiel seien Geräte mit dem Blauen-Engel-Logo Energie sparend. Mona Finder fügt hinzu: "Geräte mit dem europäischen GEEA-Label haben einen besonders niedrigen Verbrauch im Stand-by-Modus." Und das "Energy Star"-Label bürge ebenfalls für eine gute Energieeffizienz.

Sollte beim Kauf eines neuen Rechners die Frage auftauchen, ob es ein Notebook oder Desktop-PC sien soll, raten die Experten bezüglich des Energieverbrauchs zum tragbaren Rechner. "Gegenüber einem Desktop-PC verbrauchen Notebooks bis zu zwei Drittel weniger Strom", erklärt Aribert Peters vom Bund der Energieverbraucher in Rheinbreitbach (Rheinland-Pfalz).

Allerdings müssen PC-Besitzer ihren noch gut funktionierenden Rechner nicht gegen ein Notebook austauschen. "Wer schon einen Computer besitzt, entlastet die Umwelt durch den Kauf eines Strom sparenden Neugerätes nicht." Der Material- und Energieaufwand für die Herstellung der Hardware und der Energiebedarf für den Transport seien größer als die elektrische Leistungsaufnahme des Gerätes im Laufe seiner Lebenszeit, so Peters.

Steckerleiste bietet Vor- und Nachteile

Wird ein Computer an einer Steckerleiste an-und ausgeschaltet, hat das Vorteile und Nachteile. Positiv sei, dass sich so auch andere angeschlossene Geräte wie Internet-Router, Scanner oder Drucker ausschalten lassen, sagt Mona Finder von der Deutschen Energie Agentur (dena) in Berlin. Wer einen Tintenstrahldrucker besitzt, sollte allerdings erst einmal ins Handbuch schauen: "Manche Tintenstrahldrucker sollte man im Stand-by-Modus lassen, da der Druckkopf beim Einschalten mit Tinte gespült wird." In diesem Fall sinkt zwar der Stromverbrauch, es wird jedoch teure Tinte verschwendet.

Quelle: ntv.de

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