Technik

Intel setzt auf Mobilfunk Ende des Kabelsalats?

Daran, dass Mobiltelefone von Jahr zu Jahr kleiner werden, hat sich jeder gewöhnt. Schon drei oder vier Jahre alte Handys wirken auf nicht wenige altmodisch und unpraktisch. Sprechknochen eben.

Und nun das: Mobiltelefone in der Größe eines Ohrrings. Selbst die Fortschrittsgläubigsten dürften das kaum für möglich halten. Doch in den Forschungslabors der großen Computerunternehmen wird fieberhaft an Technologien gearbeitet, die zum Ziel haben, modernste Technik auf einen Bruchteil ihres heutigen Volumens schrumpfen zu lassen.

Beim Chip-Giganten Intel im US-Bundesstaat Kalifornien haben die Tüftler dem Kabelsalat in technischen Geräten den Kampf angesagt. In den kommenden zehn Jahren sollen alle wichtigen Mikroprozessoren mit einer Mobilfunk-Komponente ausgestattet werden, die eine drahtlose Vernetzung möglicht macht. Technologie-Chef Patrick Gelsinger wagt einen Blick in die Zukunft: "Wir sehen einen Zeitpunkt, wo in jedem Chip aus unserer Produktion ein Radio steckt. Das wird drahtlose Kommunikation allgegenwärtig machen", gab Gelsinger auf einem Intel-Entwicklerforum in San Francisco bekannt.

Ihre segensreichen Wirkungen sollen die neuen Chip-Komponenten beispielsweise im Kinderzimmer entfalten. Gelsinger hat da an "intelligente Bettdecken" für Babys gedacht, die dank neuartiger Netzwerktechnologien eigenständig kommunizieren und Änderungen in der Umgebung melden können. Sollte sich der Gesundheitszustand des Kindes verschlechtern, würde die Bettdecke Alarm schlagen. Und auch Menschen ohne grünen Daumen dürfen aufatmen, sollte Intel seine Ankündigungen in die Realität umsetzen: Die Forscher aus Kalifornien wollen einen Chip entwickeln, der Pflanzen eingesetzt wird und eigenständig die Zufuhr von Wasser und Dünger regeln kann.

Doch die Tüftler haben ihre Rechnung womöglich ohne die Sensibilität der Verbraucher gemacht. Durch den Einsatz der Mobilfunktechnik in Mikrochips dürfte die Angst vieler Menschen vor einem Anstieg des Elektrosmogs wachsen.

Noch haben Ärzte und Wissenschaftler nicht zweifelsfrei geklärt, ob die von Mobilfunksendern ausgehende elektromagnetische Strahlung für Menschen unbedenklich ist. In Großbritannien beispielsweise dürfen Handys seit November 2000 nur ausschließlich mit dem Hinweis auf eine Gesundheitsgefährdung verkauft werden. Und Strahlungsquellen elektromagnetischer Felder lauern überall im Haushalt - vom Mikrowellenherd über Computermonitor bis hin zum Fernsehgerät.

Quelle: ntv.de

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