Analog fast tot Fast nur noch Flachbildfernseher
30.08.2010, 15:07 UhrDie Erklärung der Braun'schen Röhre können sich Physiklehrer bald wohl sparen. Kein Kind wird mehr wissen, wie ein Röhrenfernseher überhaupt aussieht. Flachbildfernseher sind nicht das einzige Beispiel für die Verdrängung analoger Technik durch Digitalgeräte.
95 Prozent der Umsätze in der Unterhaltungselektronik-Branche werden in diesem Jahr mit digitalen Geräten gemacht. Damit haben sie die Analogtechnologie weitgehend abgelöst. Vor zehn Jahren lag der Anteil der Digitaltechnologie bei weniger als einem Viertel.
Ihren Siegeszug hat die Digitaltechnik unter anderem dem Flachbildfernseher zu verdanken. "Die Erklärung der ‚Braun‘schen Röhre‘ gehörte im Physikunterricht ganzer Schülergenerationen zum Standard", so Jeffry van Ede vom Branchenverband Bitkom. Bald könnte den Physiklehrern der Praxisbezug abhandenkommen. Wurden vor zehn Jahren noch 6 Millionen Röhrenfernseher verkauft, so werden es 2010 nur noch 41.000 sein. Im gleichen Zeitraum stieg der Absatz von LCD- und Plasmabildschirmen von 56.000 auf 9,6 Millionen. Und während DVD-Player inzwischen selbst schon wieder von Blu-Ray-Spielern abgelöst werden, sind Videorekorder fast aus dem Handel verschwunden.
Den Startschuss für diese Entwicklung gab bereits Anfang der Achtziger Jahre die Einführung der CD. Sie löste die Vinylplatte ab und mit ihr der CD-Player den Plattenspieler. "Danach folgte der Siegeszug der Digitalkameras, die zunächst kleinere Fotoapparate mit Rollfilm ersetzten", so van Ede. Wurden im Jahr 2000 nur rund 580.000 Digitalkameras verkauft, waren es auf dem Höhepunkt des Digicam-Booms im Jahr 2008 gut 9,3 Millionen. Es gibt immer mehr Pixel für immer weniger Geld. Inzwischen sind auch die anfangs sehr teuren, hochwertigen Spiegelreflexkameras mit Digitaltechnik auf dem Massenmarkt angekommen.
Quelle: ntv.de, ino