Technik

Streit um manipulierte Suchergebnisse Google geht auf EU-Kommission zu

Googles allgemeine Suchmaschine hat einen Marktanteil von über 90 Prozent.

Googles allgemeine Suchmaschine hat einen Marktanteil von über 90 Prozent.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die EU-Kommission wirft Google vor, bei seinen Suchergebnissen zugunsten eigener Dienste zu tricksen. Bereits vor Monaten macht der US-Konzern ein Angebot - und bekommt eine Abfuhr. Das Verfahren läuft noch immer. Nun macht Google neue Vorschläge.

Google hat im Streit mit der EU-Kommission um womöglich manipulierte Suchergebnisse neue Vorschläge gemacht, um ein seit fast drei Jahren laufendes Verfahren der Kommission zu beenden. Die Brüsseler Behörde teilte mit, sie prüfe diese Vorschläge derzeit. Bei positiver Bewertung sei eine "Lösung" in den kommenden Monaten möglich. Erste Vorschläge der US-Internetfirma vom April hatte die Kommission im Juli als unzureichend zurückgewiesen.

Die EU-Kommission und Konkurrenzfirmen verdächtigen Google seit längerem, bei der Anzeige bestimmter Suchergebnisse zu manipulieren. Google könnte möglicherweise Suchergebnisse zu seinen Gunsten manipulieren, und zwar bei Suchen nach anderen, spezialisierten Suchdiensten, wie sie Google auch selbst betreibt. Beispiele sind Google Flights für Flugreisen, Google Places für lokale Unternehmen und Google Shopping für Produktsuchen.

Googles Marktmacht besorgt Wettbewerbsschützer

Mit seiner allgemeinen Suchmaschine hat Google laut Kommission in Europa einen Marktanteil von über 90 Prozent. Wenn es diese Stellung als Platzhirsch tatsächlich unfair ausnutzt, um Nutzer zu den eigenen Spezialdiensten zu locken, könnte das ein Verstoß gegen das EU-Wettbewerbsrecht sein. Das Nachsehen hätten nicht nur die Konkurrenten, sondern auch die Verbraucher. Denn ihnen entgehen womöglich bessere Angebote. Darum hatte die Kommission bereits 2010 ein Verfahren gegen den US-Konzern eröffnet.

Im April hatte Google unter anderem angeboten, die Links zu seinen eigenen spezialisierten Suchdiensten zu kennzeichnen - sie zum Beispiel einzurahmen. Zudem sagte der Konzern damals laut Kommission zu, Links zu drei konkurrierenden spezialisierten Suchdiensten an einer für den Nutzer gut sichtbaren Stelle nahe den Links zu Googles eigenen Suchdiensten zu platzieren. Die Kommission war nicht zufrieden.

Quelle: ntv.de, AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen