Frust bei Mobilfunk-Betreibern "Grenzwerte nicht senken"
16.02.2002, 20:29 UhrPolitiker behindern vielerorts den Aufbau der UMTS-Mobilfunknetze. Das meint Viag Interkom-Chef Rudolf Gröger. Der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" sagte er: "Wir fühlen uns im Stich gelassen." Die Telekommunikationskonzerne hätten dem Staat Milliarden für die UMTS-Lizenzen bezahlt. Aber Städte wie München verböten das Aufstellen von Sendemasten auf öffentlichen Gebäuden. Es gebe aber keinen wissenschaftlichen Nachweis für eine Gesundheitsgefährdung, sagte Gröger.
Seinen Angaben zufolge liegt die Branche durch örtliche Proteste beim Aufbau der UMTS-Netze "mindestens drei Monate im Verzug". Bis Ende 2003 müssten jedoch 25 Prozent der Bevölkerung erreicht werden, sonst müssten die Anbieter ihre Lizenz entschädigungslos zurückgeben. Gröger fordert deshalb eine Verlängerung der Frist oder zumindest ein klärendes Wort der Bundesregierung.
"Wenn wir die niedrigen Grenzwerte wie in der Schweiz einführen würden, müsste etwa in einer Fußgängerzone alle hundert Meter eine Antenne stehen", sagte Gröger dem Nachrichtenmagazin "Focus". In der Schweiz gilt in städtischen Ballungsgebieten ein 30fach niedrigerer Grenzwert als in Deutschland.
Quelle: ntv.de