Technik

Freiheit bleibt auf der Strecke Harsche Kritik am iPad

Wie beim iPhone ist es den meisten iPad-Nutzern vermutlich egal, dass sie nur bei Apple einkaufen dürfen.

Wie beim iPhone ist es den meisten iPad-Nutzern vermutlich egal, dass sie nur bei Apple einkaufen dürfen.

Die Free Software Foundation (Stiftung für freie Software) warnt vor Apples neuem Tafel-Rechner iPad. Der Computer sei ein erschreckendes Beispiel für ein Gerät, das "Defective by Design" ist. So wird Hardware genannt, die bereits ab Werk fehlerhaft ist. Die Einschränkungen ihrer Rechte (DRM), die Nutzer des iPad hinnehmen müssten, seien inakzeptabel. Das iPad strotze nur so vor DRM-Funktionen. "iPad is iBad for Freedom" (iPad ist schlecht für die Freiheit) betitelt FSF daher seine Mitteilung.

Damit hat Free Software Foundation (FSF) durchaus recht: DRM (Digital Restrictions Management) kommt auf dem iPad auf verschiedene Weise zum Einsatz. Weil ein iPhone-Betriebssystems auf dem Tablet-Computer läuft, ist es Nutzern nicht möglich, Software anderswo als in Apples iTunes Store einzukaufen. Videos, die aus dem Store heruntergeladen wurden, können iPad-Nutzer nicht auf einem anderen Gerät betrachten. Ähnlich ist es mit anderen - bezahlten - Inhalten.

Online-Petition

FSF hofft, dass sich viele Nutzer, Organisationen und Verwaltungen ihrem Protest anschließen. Bei Musik-Downloads habe Apple durch die von FSF angeführte Kampagne bereits klein beigeben müssen, sagt Stiftungsleiter Peter Brown. Wer möchte, kann sich einer Online-Petition an Apple-Chef Steve Jobs anschließen, in der er aufgefordert wird, die DRM-Restriktionen aufzuheben.

Es ist allerdings kaum anzunehmen, dass die Kampagne diesmal ebenso von Erfolg gekrönt sein wird, wie bei den Musik-Downloads. Die Preisgestaltung beim iPad sieht offensichtlich gar nicht vor, durch den Verkauf der Hardware größere Gewinne zu erwirtschaften. Für alle Beteiligten - auch Softwareentwickler, Filmstudios und Verlage - liegt der Reiz im geschlossenen DRM-System: ein riesiger, aber überschaubarer und kontrollierbarer Markt.

Quelle: ntv.de

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