Technik

Bis zu 1000 Megabit pro Sekunde High-Speed-Netz von Google

Die tägliche Neuigkeit aus dem Google-Universum: Der Konzern wird jetzt auch Netzbetreiber. Bis zu 500.000 Amerikaner will er mit einem Glasfaser-Anschluss ausstatten, um zu zeigen: High-Speed-Internet ist möglich - zu einem "konkurrenzfähigen" Preis.

Google will sich jetzt auch als Netzbetreiber versuchen. Was kommt als nächstes?

Google will sich jetzt auch als Netzbetreiber versuchen. Was kommt als nächstes?

Google beschleunigt das Internet. Zwischen 50.000 und 500.000 Amerikaner sollen in ihren Häusern einen Glasfaser-Anschluss mit einer Geschwindigkeit von einem Gigabit pro Sekunde erhalten, kündigte der offizielle Google-Blog an. Über superschnelle Verbindungen sollen Nutzer demnächst 3D-Fernsehen und andere Anwendungen, "die sie sich heute nicht einmal vorstellen können", in die eigenen vier Wände bekommen.

 

Google will über das Netz Geschwindigkeiten von 1000 Megabit pro Sekunde erreichen. Das ist über 100 Mal mehr als das veraltete US-Telefonnetz derzeit erlaubt. Zum Vergleich: In Deutschland erreicht die Telekom mit ihrem modernen VDSL-Netz derzeit 50 Megabit. Das ermöglicht etwa die Übertragung von hochauflösendem Fernsehen. Die meisten Nutzer hierzulande besitzen aber Anschlüsse von 16 Megabit und weniger. Doch auch das deutsche Netz könnte in den nächsten Monaten deutlich schneller werden: Kabel Deutschland hat angekündigt, den modernisierten Teil des eigenen Netzes in den nächsten 18 Monaten auf 60 bis 100 Megabyte aufrüsten zu wollen.

 

Mal sehen, was der Nutzer macht

Mit dem Test will Google herausfinden, was Nutzer und Entwickler mit dem superschnellen Internet anstellen und wie solch ein Netz aufgebaut werden muss, damit es problemlos funktioniert. "Das Ziel dieses Projekts ist es, zu experimentieren und zu lernen", schreiben die beiden Produktmanager Minnie Ingersoll und James Kelly im Firmen- Blog.

 

Experten sehen hinter dem Vorstoß insbesondere innenpolitische Gründe. Im Streit um die sogenannte "net neutrality", also Netzneutralität, fordert Google, dass Internet-Nutzer ihre Programme ohne Einschränkung der Bandbreite durch die Netzbetreiber benutzen können sollen. Dagegen beanspruchen Unternehmen wie AT&T und Verizon das Recht, datenhungrige Anwendungen wie Video drosseln zu dürfen. Mit der Teststrecke "setzt sich Google im großen Stil für die Netzneutralität ein", sagte Daniel Hays von PRTM. Google wolle zeigen, dass derartige Hochgeschwindigkeitsstrecken technisch machbar und profitabel seien. In den nächsten Monaten muss der US-Kongress über einen nationalen Breitband-Plan entscheiden, der eine lückenlose Versorgung der Bevölkerung mit Hochgeschwindigkeits-Zugängen zum Ziel hat.

 

Über die genauen Kosten der Anschlüsse schweigt sich Google aus, der Preis soll aber "konkurrenzfähig" sein. Das Netz soll auch externen Anbietern zur Verfügung stehen. Jetzt können sich Kommunen bewerben, die bei dem Test mitmachen wollen.

Quelle: ntv.de, ino/dpa/rts

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