Technik

PC bestellt - Pulver erhalten Internet-Betrüger vor Gericht

Wegen Betruges bei Internet-Versteigerungen muss sich zurzeit ein 32-jähriger Mann vor dem Landgericht Frankfurt (Oder) verantworten. Er soll Anfang 2001 teure Elektronikgeräte bei mehreren Auktionshäusern im Netz angeboten haben, ohne diese Ware dann tatsächlich zu liefern. Seinen Opfern habe er stattdessen Päckchen mit wertlosem Inhalt geschickt, hieß es in der Anklage. Auf diese Weise soll er mehr als 75.000 Mark (38.300 Euro) eingenommen haben.

Der Unternehmer Alexander Eduard H. aus dem ostbrandenburgischen Schwedt hat im Januar und Februar laut Staatsanwaltschaft fast 90 Mal Notebooks, Handys, Spielkonsolen, Digitalkameras und Videokameras zu Preisen zwischen mehreren hundert und fast 2.000 Euro angeboten. Dabei sei er vor allem auf den Internetseiten von www.primusonline.de, www.yahoo.de, www.ricardo.de und www.eHammer.de unter falschen Namen und Adressen aufgetreten, hieß es. Auch das Konto, auf das die geleimten Kunden das Geld einzahlen sollten, habe er unter falscher Identität geführt.

Um an die per Nachnahme gezahlten Beträge heranzukommen, verschickte H. der Anklage zufolge an seine Opfer Päckchen mit Plastikbeuteln voller Pulver oder anderen wertlosen Dingen. In immerhin knapp 50 Fällen quittierten die Empfänger beim Postboten den Überweisungsauftrag, offenbar ohne zuvor den Inhalt des Pakets überprüft zu haben. Andere Kunden schickten die Sendung zurück, nachdem sie Verdacht geschöpft hatten. "Der Angeklagte hatte nie die Absicht, die angebotenen Waren tatsächlich zu liefern", erklärte der Staatsanwalt.

Ein Sprecher der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen verwies auf das generelle Risiko beim Kauf auf Internet-Auktionen. Einen wirkungsvollen Schutz gegen windige Angebote gebe es kaum. "Jeder muss selbst entscheiden, ob er sich darauf einlässt", sagte er.

Auch die Bewertungssysteme, mit denen sich bei verschiedenen virtuellen Auktionshäusern Käufer und Verkäufer gegenseitig einschätzen, könnten keine Sicherheit garantieren. Bei den mittlerweile Millionen von im Internet versteigerten Dingen lasse sich jedoch nicht sagen, wie hoch der Anteil unseriöser Angebote sei. "Wir gehen aber davon aus, dass viele Auktionen vernünftig abgewickelt werden", erklärte der Sprecher.

Quelle: ntv.de

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