Technik

Samsung blamiert sich Kein Android 4 für Galaxy S

Das Samsung Galaxy S ist eines der meistverkauften Smartphones.

Das Samsung Galaxy S ist eines der meistverkauften Smartphones.

Obwohl das Galaxy S erst seit Sommer 2010 auf dem Markt ist, verweigert ihm Hersteller Samsung offenbar eine Aktualisierung auf Android 4. Angeblich ist für die hauseigene Oberfläche Touchwiz und das neue Betriebssystem kein Platz auf dem Gerät. Besitzern des ehemaligen Samsung-Flaggschiffs nützt es wenig, dass Google durch eine neue Regel solche Update-Desaster künftig vermeiden will.

Während Apple Aktualisierungen seines Betriebssystems iOS auch für betagte iPhone-Modelle zügig bereitstellt, müssen Nutzer eines Android-Handys bei jedem Update bangen, ob ihr Gerät das neue OS auch bekommt. Und wenn der Hersteller eine Aktualisierung in Aussicht stellt, beginnt gewöhnlich ein meist monatelanges Warten auf das Update. Besitzer eines recht neuen und leistungsfähigen Android-Smartphones dürfen sich aber normalerweise einigermaßen sicher sein, zu den glücklichen Update-Empfängern zu gehören - vor allem, wenn ihr Telefon als Flaggschiff vom Stapel lief.

So waren auch die Nutzer eines Samsung Galaxy S mehr als zuversichtlich, dass sie schon bald Googles neues Betriebssystem Android 4 (Ice Cream Sandwich) auf ihrem Smartphone installieren können. Schließlich ist das Telefon fast baugleich mit dem Android-Puristen Nexus S, der das Update bereits erhalten hat. Bereits kurz vor Weihnachten gab es aber erste Berichte, wonach der südkoreanische Hersteller keine Aktualisierung des Galaxy S plane. Rechenleistung und Speicher reichten nicht aus, um Ice Cream Sandwich und Samsungs eigene Oberfläche Touchwiz gemeinsam zu installieren, erklärten Entwickler auf einem Firmen-Blog. Das Gleiche gelte für Samsungs ersten Tablet-Rechner Galaxy Tab.

Android 4 nur für Bastler

Kurz nach dem Fest machte das Blog "Sammy Hub" Galaxy-S-Besitzern dann aber nochmal Hoffnung, dass sie wenigstens in den Genuss eines abgespeckten Updates kommen könnten. Samsung plane ein sogenanntes "Value Pack", um sein ehemaliges Flaggschiff wenigstens mit den wichtigsten Android-4-Vorzügen auszurüsten. Doch selbst ein "Ice Cream Sandwich Light" wird es für das Galaxy S wohl nicht geben. "The Next Web" zitiert einen Samsung-Sprecher, der sagte, es werde definitiv kein Update geben. Damit müssen Galaxy-S-Besitzer entweder mit Android 2.3 (Gingerbread) zufrieden sein oder ein sogenanntes Custom-Rom aufspielen. Dabei handelt es sich um frei im Internet zur Verfügung gestellte Modifikationen von Betriebssystemen. Für das Galaxy S werden bereits zahlreiche Android-4-Versionen angeboten. Eine Übersicht gibt's beispielsweise auf Androidhilfe.de. Für Normal-Nutzer kommt so etwas allerdings nicht in Frage.

Finger weg von Halo!

Google ist sich im Klaren darüber, dass die sogenannte Fragmentierung seines Betriebssystems ein großes Problem ist und potenzielle Android-Nutzer abschrecken kann. Allerdings kann das US-Unternehmen Hersteller nicht davon abhalten, sich von der Konkurrenz durch eine eigene Oberfläche abzugrenzen. Daran wird auch das optisch sehr gelungene Ice Cream Sandwich nichts ändern. Google will deshalb die Fragmentierung durch eine neue Regel eindämmen. Wie auf dem Android-Entwickler-Blog zu lesen ist, dürfen Hersteller den grundsätzlichen grafischen Code von Android 4 (Holo) nicht verändern. Tun sie es doch, verweigert Google ihren Geräten den Zugang zum Android Market. Dadurch ist es zwar weiter möglich, dem Betriebssystem eine eigene Oberfläche überzustülpen. Aktualisierungen sollten aber so einfacher und schneller möglich sein.

Quelle: ntv.de, kwe

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