Undurchlässige Firewall? Keine Probleme bei der Post
04.05.2004, 08:58 UhrDie Postbank hat dementiert, ihr eigenes System durch übertriebene Sicherheitsvorkehrungen lahm gelegt zuhaben. "Bei uns ist alles im Lot", erklärte Postsprecher Jürgen Blohm gegenüber n-tv.de. Die Meldung, wonach Tausende Rechner der Bank nur noch eingeschränkt arbeiteten, sei "schlicht falsch". Die einzige Einschränkung besteht laut Blohm im Tages-Bargeldlimit am Schalter, das auf 500 Euro herabgesetzt wurde. Auch das Telefon- und Online-Banking laufe uneingeschränkt.
Die "Neuen Presse" hatte berichtet, die Abwehr des Computervirus "Sasser" habe das Bankgeschäft der Postbank erheblich beeinträchtigt. Die aus panischer Angst vor dem Virus heraufgesetzte "Firewall" sei so hoch gewesen, dass die Rechner in den Filialen nur eingeschränkt funktionierten. Die Folgen der erwarteten "Sasser-Attacke" beträfen rund 300.000 Post-Computer im gesamten Bundesgebiet.
Lästig, aber nicht dramatisch
Der "Sasser.A" genannte Schädling infiziert Rechner nach dem Zufallsprinzip, die Auswirkungen sind aber offenbar nicht so dramatisch wie ursprünglich gefürchtet. Offenbar haben sich inzwischen viele Computer-Nutzer gegen die Gefahren aus dem Internet gewappnet. Betroffen sind PCs mit den Betriebssystemen Windows 2000, Windows XP sowie Windows Server 2003.
"Sasser " kann jeden mit dem Internet verbundenen Computer infizieren: Es genügt, dass er angeschaltet ist. Der Wurm verbreitet sich nicht per E-Mail. Er erzeugt zufällige IP-Adressen und kontaktiert darunter erreichbare Systeme. Das Programm nutzt eine bereits seit längerem bekannte Sicherheitslücke, die mittels eines Patches gestopft werden kann.
Laut Experten ist die jetzt aufgetauchte "Sasser"-Variante zwar ärgerlich, aber harmlos. Der Wurm führe dazu, dass sich infizierte Computer mehrfach herunterfahren. Schad-Routinen enthalte das Programm bisher nicht. Es öffne auch keine "Hintertüren" in den betroffenen Betriebssystemen, so die Experten. Auf infizierten Rechnern kann es zu Systemabstürzen kommen, die man mit dem Befehl "shutdown -a" in der Windows-Eingabeaufforderung stoppen kann.
Ansonsten gilt, wie immer in diesen Fällen, der Tipp der Redaktion: Halten Sie Ihr Windows immer auf dem neuesten Stand und spielen Sie regelmäßig die notwendigen Sicherheitsupdates ein! Außerdem unbedingt ein Anti-Virus-Programm installieren und möglichst täglich aktualisieren. Daneben kann auch eine Firewall die Sicherheit erhöhen.
Quelle: ntv.de