China-Offensive im Konsolenmarkt Lenovo kündigt "eBox" an
30.08.2010, 13:59 UhrIm Markt für Spielekonsolen wird es eng: Der chinesische Hardware-Hersteller Lenovo drängt in die Welt der digitalen Unterhaltung. Bis Jahresende soll ein Gerät in den Handel kommen, das Vorteile von Wii, Kinect und Move in sich vereint.

Freihändiges Spiele mit der berührungslosen Steuerung Kinect: Wie früher in der Raumfahrt entstehen heute in der Spieleindustrie zahlreiche Technologien, die den Alltag der Menschheit verändern werden.
(Foto: REUTERS)
Chinas größter Computerhersteller Lenovo will eine eigene Konsole für Videospiele auf den Markt bringen. Das Unternehmen habe einen Prototypen mit dem Namen eBox entwickelt, teilte Lenovo mit. Die Konsole solle Ende des Jahres auf den Markt kommen, um mit der Wii von Nintendo, der XBox360 von Microsoft und der PlayStation 3 von Sony zu konkurrieren. Nach dem Vorbild der neuartigen Steuerungsgeräte Kinect von Microsoft oder der Playstation Move von Sony soll die eBox mit Gesten anstatt der herkömmlichen Controller bedient werden.
Die neue Spielkonsole aus China kann laut Lenovo mit hochauflösenden Fernsehgeräten verbunden werden und verfügt auch über einen Internetzugang. Eine Konsole, die ausschließlich über Bewegungssensoren gesteuert werden kann, hat bislang nur der US-Softwareriese Microsoft angekündigt. Bei dem Konzept Playstation Move halten der oder die Spieler weiterhin Geräte in der Hand, deren Bewegungen über Sensoren wahrgenommen werden.
Den deutschen Verkaufsstart für die Playstation Move hat Sony für den 15. September angekündigt. Das System Kinect für die XBox 360 von Microsoft soll ab Herbst verkauft werden. Die angekündigte eBox von Lenovo wird in Deutschland nicht vor dem kommenden Frühjahr erhältlich sein.
China-Boom im Wohnzimmer
Die eBox solle zunächst "die Unterhaltungswünsche von 120 Mio. städtischen Haushalten in China" erfüllen, erklärte Lenovo. Danach solle die Konsole schrittweise auch in der Asien-Pazifik-Region und anschließend weltweit auf den Markt kommen.
Lenovo hatte im Jahr 2005 das Computergeschäft von IBM gekauft und stellt unter anderem erfolgreiche Notebooks für den geschäftlichen Gebrauch vor. Zuletzt baute der Konzern seine Produktpalette deutlich aus. So brachte Lenovo Anfang des Jahres sein erstes Mobiltelefon auf den Markt.
Zudem stellte das Unternehmen einen Hybridcomputer vor, bei dem sich der Bildschirm abnehmen lässt. Auf diese Weise wird aus einem Laptop ein sogenannter Tablet-PC, der über den Bildschirm direkt zu bedienen ist. Lenovo ist mittlerweile der viertgrößte Computerhersteller der Welt.
Quelle: ntv.de, mmo/AFP