ebay geschockt Mädchen im Netz angeboten
20.04.2004, 15:40 UhrEin misslungener Scherz? Ahnungslose Polizei und Bürger? Geschmacklos? Kunst?
Wie auch immer: Ein Paar aus dem Westerwald hat laut Polizei ein acht Jahre altes Mädchen im Internet zur Versteigerung angeboten.
Nach Angaben der Beamten im oberbayerischen Traunstein war am Samstag auf der Internetseite des Auktionshauses eBay ein Foto des Kindes eingestellt und als Startgebot ein Euro festgelegt worden. Im Text hieß es unter anderem: "Man kann mit ihr spielen." Zudem wurde das Kind als "echtes Funktionsspielzeug" bezeichnet.
Drei angebliche Bieter versuchten, das Mädchen zu ersteigern (Höchstgebot: 25.50 Euro). Rund 100 Menschen hätten das "Angebot" angeklickt. Die von einer bayerischen Internetnutzerin alarmierte Polizei ließ den Eintrag dann löschen und begann, gegen das Paar zu ermitteln. Die Staatsanwaltschaft Koblenz schloss am Dienstag "einen üblen Scherz" nicht aus. Das Kind ist die Tochter der Frau des unverheirateten Paares.
Dessen Vorgehen bezeichnete eBay als "geschmackloses Unterfangen". In Berlin teilte das Unternehmen am Dienstag mit: "Wir missbilligen jeden Versuch, auf unserem Online-Marktplatz mit unzulässigen Artikeln zu handeln." Auch wenn es sich anscheinend um einen Scherz gehandelt habe, distanziere sich eBay ausdrücklich davon. Das Unternehmen arbeitet nach eigenen Angaben eng mit den zuständigen Ermittlern zusammen und erteilt ihnen im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften Auskünfte.
Quelle: ntv.de