Technik

Microsoft-Urteil Massachusetts legt Berufung ein

Der jahrelange Kartellstreit um Microsoft geht voraussichtlich in eine weitere Runde. Der US-Staat Massachusetts hat am Freitag angekündigt, Berufung einzulegen gegen die von Bundesrichterin Colleen Kollar-Kotelly bestätigte außergerichtliche Einigung zwischen dem Softwareriesen und der US-Regierung.

Massachusetts und Westvirginia sind die beiden einzigen US-Staaten, die der Einigung bislang nicht zugestimmt haben. Sieben weitere Staaten, die gegen Microsoft wegen Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung bei den Computer-Betriebssystemen geklagt hatten, haben das Urteil akzeptiert.

Zu viele Schlupflöcher für Microsoft

Der Justizminister von Massachusetts, Tom Reilly, erklärte, die Einigung sei so voller Schlupflöcher, dass sie keinen Einfluss auf die kritisierte Geschäftspraxis des Unternehmens haben werde. In Westvirginia hieß es, es werde am Montag entschieden, wie der Staat vorgehen werde.

Richterin Kollar-Kotelly hatte mit der Annahme der Einigung die von den neun US-Staaten und dem Hauptstadtbezirk geforderten härteren Strafen zurückgewiesen. Einen sehr viel größeren Verbraucherschutz könne sie dabei nicht erkennen, erklärte die Richterin. Sie ordnete lediglich an, dass Microsoft seinen Konkurrenten früher als geplant technologische "Geheimnisse" des Betriebssystems Windows bekannt machen muss.

Weitere Klagen in den USA - Kartellverfahren in Europa

Unabhängig vom Rechtsstreit mit der Regierung sieht sich Microsoft in den USA weiterhin mit einer Reihe von Sammelklagen im Auftrag von Verbrauchern konfrontiert. Außerdem hatten Konkurrenten wie Sun Microsystems Zivilklagen eingereicht, weil sie sich als Opfer eines angeblich wettbewerbswidrigen Geschäftsgebarens von Microsoft sehen.

Neben dem Kartellverfahren in den USA läuft gegen Microsoft ein weiteres in der Europäischen Union (EU). Die EU-Kommission untersucht dabei unter anderem den Vorwurf, das Unternehmen habe mit dem Einbau des Programms Media Player in Windows Konkurrenten benachteiligt.

Quelle: ntv.de

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