Technik

Plattform für Handys und Fernseher MeeGo ist tot, es lebe Tizen!

Auch wenn MeeGo ein katastrophaler Flop ist, bekommt das offene Betriebssystem auf Linux-Basis einen Nachfolger: Samsung und Intel wollen mit Tizen eine Plattform etablieren, die konsequent auf HTML5 ausgelegt ist und auch auf Unterhaltungselektronik laufen soll.

Das bislang wenig erfolgreiche Mobil-Betriebssystem MeeGo bekommt einen Nachfolger: Unter dem Namen Tizen soll eine offene Software-Plattform auf Basis der Programmiersprache Linux entstehen. Sie soll konsequent auf das neue Web-Format HTML5 ausgelegt sein, das es zum Beispiel erlaubt, Video-Inhalte ohne weitere Player-Software direkt im Internet-Browser wiederzugeben. Die Federführung bei dem Tizen-Projekt übernehmen Intel und Samsung, wie die Unternehmen mitteilten. Die erste Version der Software soll im ersten Quartal 2012 erscheinen.

Das WeTab sollte MeeGo zum Durchbruch verhelfen, scheiterte aber kläglich.

Das WeTab sollte MeeGo zum Durchbruch verhelfen, scheiterte aber kläglich.

(Foto: WeTab)

Der weltgrößte Chiphersteller Intel hatte MeeGo zusammen mit dem Handy-Weltmarktführer Nokia im Februar 2010 angekündigt. Dahinter stand ein ambitionierter Plan, eine neue offene Software-Plattform für alle Arten von Geräten von Smartphones und Tablet-Computern bis hin zu Fernsehern zu etablieren. Allerdings machte der schnelle Aufstieg des Google-Betriebssystems Android zum Smartphone-Spitzenreiter den beiden Partnern einen Strich durch die Rechnung.

Nokia wollte nicht mehr warten

Nokia entschied sich Anfang dieses Jahres für Microsofts Windows Phone als nächstes Smartphone-Betriebssystem, weil die Entwicklung von MeeGo zu lange dauere. Diese Woche brachten die Finnen zwar noch ihr erstes MeeGo-Telefon N9 auf den Markt, aber nicht in den wichtigsten Smartphone-Märkten. "Berühmt" wurde MeeGo durch das WeTab, einen deutschen Tablet-Rechner, der als "iPad-Killer" antrat und als "We-Depp" endete.

Auch Tizen soll nicht nur Smartphones und Tablets, sondern auch Heimelektronik oder Autoradios zum laufen bringen. Die neue Plattform soll mit MeeGo kompatibel sein. Hinter dem neuen Projekt steht auch die LiMo-Stiftung mit Panasonic, NEC, Telefónica oder Vodafone, die Linux auf mobilen Geräten voranbringen will. Intel will zugleich auch die Entwicklung von MeeGo weiter unterstützen.

Quelle: ntv.de, kwe/dpa

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