Technik

Internet aus der Steckdose Powerline endlich marktfähig?

Trotz des überraschenden Rückzugs von Siemens aus der Powerline-Technologie setzen die Energiekonzerne weiter auf das "Internet aus der Steckdose".

RWE verspricht, schon unmittelbar nach der CeBIT die ersten Kunden mit der neuen Technik zu erfreuen. "Der volle Markteintritt wird ab Juli dieses Jahres erfolgen", sagt RWE-Vorstandschef Dietmar Kuhnt.

Auf einen genauen Termin für die Markteinführung will sich die E.ON-Tochterfirma Oneline aus Barleben in Sachsen-Anhalt nicht festlegen lassen, dennoch sammelt auch sie derzeit Erfahrungen, wie die Technik bei den Kunden ankommt.

Neben den Branchenriesen arbeiten auch die Mannheimer Energieversorger und die EnBW in Baden-Württemberg fieberhaft daran, die neue Technologie marktfähig zu machen. Und das ohne ihren bisherigen Kooperationspartner Siemens. Dem Elektronikkonzern seien die Rahmenbedingungen für die Powerline-Technik zu ungewiss, hieß es.

Der Internetzugang über das Stromnetz wird von Branchenkennern als mögliche Alternative für das herkömmliche Telefonnetz der Deutschen Telekom gesehen. Der Vorteil der Technik liegt darin, dass die Infrastruktur praktisch komplett vorhanden ist. Stromleitungen führen in jeden Haushalt, was fehlt ist neben ein paar Installationen im Keller lediglich ein Modem in der Wohnung.

Surfen mit 20-facher ISDN-Geschwindigkeit wäre dann möglich, wenn da nicht die letzten Meter wären. Auf der letzten Meile zum Kunden müssen bei Powerline Signalverstärker eingesetzt werden, die mit ihren hohen Abstrahlungen vor allem Funkdienste stören könnten.

Die Pläne von RWE gehen indessen schon weit über das Internet hinaus. So soll ab 2002 auch über das Stromkabel telefoniert werden können. Die Telefonate im Haus sollen zunächst über die Telefonverkabelung im Haus geführt und danach über die Oneline-Box am Hausanschlusskasten ins Stromkabel geleitet werden. Stromkabel könnten so den Telekom-Anschluss komplett ersetzen..

Siemens hat sich übrigens einen Wiedereintritt ins Powerline-Geschäft vorbehalten - für den Fall, dass die Regulierungsbehörde Klarheit darüber verschafft, bei wem die Hoheit über die Technologie liegt.

Quelle: ntv.de

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