Technik

Arbeiten oder Storno von Flug und Hotel Samsung droht Bloggern auf Ifa

Im Vorfeld der Ifa schreibt Samsung einen Wettbewerb aus und schickt die Gewinner nach Deutschland. Dann die Überraschung: Die Blogger sollen vorgeschriebene Kleidung tragen, als Promoter die Produkte des Unternehmens präsentieren und über sie schreiben. Sie lehnen ab – und ziehen den Zorn der Konzernvertreter auf sich.

Auf der Internationalen Funkausstellung (Ifa) in Berlin geht es um neue Produkte aus der Unterhaltungselektronik. Also um viel Geld. Der südkoreanische Konzern Samsung hat Blogger massiv unter Druck gesetzt, für ihn zu arbeiten, heißt es aus mehreren Quellen - obwohl es zuvor nie abgesprochen war.

Einer der Betroffenen, der indische Schreiber "ClintonJeff", berichtet bei thenextweb.com detailliert über die Vorgehensweise der Asiaten. Im Rahmen eines Wettbewerbs war er von Samsung ausgewählt worden, das Unternehmen wollte den Hin- und Rückflug sowie das Hotel bis zum Ende der Messe bezahlen. Im Gegenzug sollten die Blogger über Produkte des Unternehmens bei der Ifa berichten – aber auch über solche der Konkurrenz, wenn sie wollten.

ClintonJeff war im Vorfeld explizit gefragt worden, ob er als Promoter oder als Blogger nach Berlin fliegen wolle. Er teilte Samsung mit, dass er nicht für das Unternehmen arbeite, sondern unabhängig agiere.

Anruf aus Indien

Als ClintonJeff jedoch im Hotel ankam, wurde er gemeinsam mit anderen eingekleidet, eingewiesen und sollte bei der Ifa anderen Pressevertretern Produkte vorstellen. Der Blogger weigerte sich und bekam daraufhin einen Anruf von Samsung Indien. Willige er nicht ein, werde der Rückflug storniert und das Hotel nicht mehr bezahlt, drohte der Anrufer.

Kurze Zeit später meldete sich der Unternehmensvertreter demnach erneut und sagte, der Rückflug sei auf den 1. September vorverlegt worden. Die Messe dauert bis zum 5. September, die ursprüngliche Rückreise war für den Tag danach geplant gewesen. Der neue Flug werde jedoch nur bezahlt, wenn der Blogger ein Samsung-T-Shirt tragen und bei einer Pressekonferenz Produkte präsentiert, hieß es. Sollte die Geschichte an die Öffentlichkeit gelangen, werde dasselbe geschehen.

Am Ende zog sich ClintonJeff das T-Shirt an, weigerte sich aber, als Promoter zu agieren. Der Blogger hatte Glück im Unglück: Ein anderes Unternehmen übernimmt nun die Kosten für dessen Flug in die Heimat und das Hotel.

Quelle: ntv.de, rpe

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