Technik

Pinterest für Schmuddelkram Sex.com klont schamlos

Screenshot der Seite sex.com

Screenshot der Seite sex.com

Der teuerste jemals verkaufte Domainname, sex.com, soll nun endlich Geld einbringen. Für Investitionen in ein Konzept war aber offenbar nichts mehr übrig. Die Betreiber klonten einfach das angesagte Bildertausch-Netzwerk Pinterest.

Unter der Internetadresse sex.com ist seit Neuestem eine "Online-Pinnwand" eingerichtet, die dem Web-Aufsteiger Pinterest zum Verwechseln ähnlich sieht - wenn man die Inhalte der Bilder und Videos unberücksichtigt lässt. Denn statt Designermode,  hübsch angerichteten Appetithäppchen und niedlichen Tieren wie beim vor allem bei Frauen beliebten Netzwerk gibt es dort vor allem vieles, was wohl eher Männern Spaß macht: nackte Haut und harte Action.

Untrügliches Zeichen für gute Perspektiven einer neuen Plattform. Die notorischen Samwer-Brüder haben bereits einen dreisten Pinterest-Klon an den Start gebracht: "Pinspire". (Screenshot: n-tv)

Untrügliches Zeichen für gute Perspektiven einer neuen Plattform. Die notorischen Samwer-Brüder haben bereits einen dreisten Pinterest-Klon an den Start gebracht: "Pinspire". (Screenshot: n-tv)

Wie die Seite t3n.de berichtet, wurden nicht nur Design und Aufbau nahezu 1:1 übernommen. Sex.com setze bei der schamlosen Kopieraktion sogar die gleiche Logofarbe ein sowie das charakteristische gelbe Banner, das über die Seiteninhalte aufklärt. Auffällig sei dabei, dass nirgendwo ein Hinweis auf die expliziten Inhalte zu finden sei - von Zugangsbeschränkungen für Kinder und Jugendliche ganz zu schweigen.

t3n hat auch herausgefunden, dass es sich dabei sogar um den zweiten schlüpfrigen Pinterest-Klon handelt. Die Seite Snatchly.com gehe schon seit einigen Monaten in Pinterest-Manier auf Kundenfang - und mache nicht einmal einen Hehl daraus, dass es abgekupfert habe. Die Betreiber sehen sich demnach als Verbündeten, der mithelfe, die Originalseite von Schmuddelkram freizuhalten.

Auch die notorischen Samwer-Brüder haben sich bereits über die Pinterest-Idee hergemacht, ihr Klon Pinspire.com setzt aber ebenso wie Pinterest auf jugendfreies Bildmaterial. Frei von rechtlichen Bedenken ist das aber alles nicht, schließlich kopieren die Seitenbetreiber das "gepinnte" Bildmaterial (von englisch pin = Stecknadel) auf ihre eigenen Server und leisten damit Urheberrechtsverletzungen vorschub - auch wenn in den jeweiligen Nutzungsbedingungen darauf verwiesen wird, dass nur Bilder und Videos gepinnt werden dürfen, für die man auch das Copyright hält. Gerade bei "Schmuddelkram" wird das aber wohl nur in Ausnahmefällen tatsächlich der Fall sein.

Die Domain sex.com war 2011 einige Monate lang zum Verkauf gestanden und schließlich im Oktober für 13 Millionen Dollar an ein kleines Unternehmen in der Karibik verkauft worden.

Quelle: ntv.de, tle

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