"No Man's Sky" zwei Monate später Spieler schicken Morddrohungen
30.05.2016, 13:12 Uhr
In "No Man's Sky" können Spieler den Weltraum frei erkunden und dabei Planeten und fremde Rassen entdecken.
(Foto: Hello Games)
Entwickler Hello Games verschiebt das mit Spannung erwartete Computerspiel "No Man's Sky" kurz vor dem Starttermin. Statt im Juni soll es jetzt im August veröffentlicht werden. Eigentlich nicht schlimm, doch einige Spieler rasten aus und verschicken sogar Morddrohungen.
Viele Computerspiele sind enorm aufwändige Projekte, an denen Studios teilweise jahrelang arbeiten und in die mehr Geld investiert wird als in große Hollywood-Produktionen. Je komplexer, raffinierter und umfangreicher die Spiele werden, umso schwieriger ist es für die Studios, geplante Veröffentlichungstermine einzuhalten. Verschiebungen um einige Monate sind daher keine Seltenheit. Einige Fans haben dafür aber überhaupt kein Verständnis, was nach Verspätungen regelmäßig Shitstorms im Internet auslöst. Die Beschimpfungen werden dabei immer wüster und Fanatiker schrecken sogar vor der Androhung von Gewalt nicht zurück. Das muss jetzt auch der britische Entwickler von "No Man's Sky" ertragen.
"Ich habe in dieser Woche eine Menge Morddrohungen erhalten", schrieb Hello-Games-Chef Sean Murray am Wochenende auf Twitter. Das Studio sehe jetzt aus wie das Haus in "Kevin allein zu Haus", ergänzte er augenzwinkernd. Wie hoch der Druck auf ihm lastet, zeigt ein späterer Tweet, in dem er den Fans eine gute Nacht wünscht, nachdem er am Wochenende 34 Stunden programmiert hat.
Zuvor hatte Murray im Playstation-Blog die Verschiebung verkündet und die Gründe erklärt. Sein Team habe festgestellt, dass einigen Schlüsselmomenten noch der letzte Schliff fehle. Um ihren eigenen Ansprüchen gerecht zu werden und den Spielern etwas Besonderes zu liefern, habe er sich schweren Herzens dazu entschlossen, "No Man's Sky" um einige Wochen zu verschieben. In den USA startet das Spiel jetzt am 9. August, in Europa einen Tag später.
"Wir werden dich finden!"
In den Kommentaren zeigen viele Fans Verständnis für die Entscheidung, lieber ein fertiges Spiel später als ein unvollkommenes Spiel pünktlich zu veröffentlichen. Einige sind allerdings stinksauer und machen ihrem Frust Luft. Wütend sind vor allem Spieler, die extra ihren Urlaub auf die Zeit nach dem geplanten Verkaufsstart im Juni gelegt haben. Morddrohungen liest man hier aber nicht, Murray hat sie wohl per E-Mail erhalten.
Der Studio-Chef war aber nicht der Einzige, auch ein Autor der bekannten Spiele-Website "Kotaku" wurde verbal übel attackiert, nachdem er wenige Tage vor der offiziellen Bekanntgabe der Verschiebung einen Artikel über eine wahrscheinliche Verspätung von "No Man's Sky" geschrieben hatte. Auf Twitter veröffentlichte er ein Beispiel: Er hasse ihn wegen des Artikels bis aufs Blut, schreibt der Verfasser. "Es ist das Einzige, wofür ich lebe, und du schreibst so einen Bullshit über eine Verschiebung." Er überlege sich, dem Autoren einen Besuch abzustatten und fertig zu machen. "Hört sich an, als hättest du den Wunsch zu sterben. Wir werden dich finden!"
Quelle: ntv.de, kwe