Technik

Piraten pro Premiere TV-Sender schließt Sicherheitslücke

Der in Bedrängnis geratene Pay-TV-Sender Premiere hat seine größte Sicherheitslücke in seiner verschlüsselten Programmausstrahlung geschlossen. Seit vergangenen Montag sei der Sender nicht mehr mit Hilfe manipulierter Chipkarten ("Smartcards") zu sehen, teilte der Kirch-Sender am Mittwoch mit.

Weichherzige Piraten?

Überraschenden Beistand erhielt Premiere dabei ausgerechnet aus der Piraten-Szene. Zur Unterstützung des hochdefizitären Senders wollen die meisten dieser Hacker auf das Knacken von Premiere-Sicherheitsschlüsseln spezialisierte Internet-Foren ihren Betrieb bis zum Wochenende ruhen lasse.

Wie der Branchendienst "heise" mitteilte hätten sogar einige Piratenforen dazu aufgerufen, ein Premiere-Abonnement abzuschließen, um gefährdete Arbeitsplätze zu sichern. Unterstellungen, dass diese Aktion eher entstanden sei mm die die eigenen Verdienstmöglichkeiten zu erhalten, haben die Betreiber widersprochen. "Der mögliche Verlust von Premiere World, würde uns nicht finanziell treffen, jedoch wäre es ein Verlust, der ein Stück Lebensqualität bedeutet", heißt es auf einer der Seiten.

"Monitoring-Schlüssel" abgeschafft

Zur Vorführung für Kunden hatte Premiere speziell Händlern eine Generalkarte für die Ausstrahlung des kompletten Programms zur Verfügung gestellt. Diese Karten waren mit einem einzigen Verschlüsselungscode ("Monitoring-Schlüssel") gesichert, der immer wieder geknackt und als Raubkopie vertrieben wurde.

"Analysen haben gezeigt, dass die Mehrheit aller manipulierten SmartCards mit genau dem Monitoring-Schlüssel beschrieben sind", sagte Helmut Stein, Technischer Geschäftsführer bei Premiere. Deshalb sei die ersatzlose Abschaffung des Monitoring-Schlüssel die "logische Folge" gewesen.

Quelle: ntv.de

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