Cyber-Angriffe steigen weiter Über 120.000 Attacken
01.02.2002, 12:55 UhrBehörden und Firmen mit mehr als 500 Angestellten sind ein beliebtes Ziel für Cyber-Angriffe. Zu diesem Ergebnis kommt die US-amerikanische Sicherheitsfirma Riptech in ihrem erstmalig verfassten "Internet Security Threat Report". Hierfür wurden 300 Kunden in 25 Ländern im zweiten Halbjahr 2001 genauer unter die Lupe genommen. Analysiert wurden die Häufigkeit, Intensität und geografische Herkunft der Cyber-Attacken.
Die analysierten Firmen schützen mit ihren Sicherheitssystemen über eine Million Internet-Hosts. Insgesamt zählten die Experten von Riptech 128.678 Angriffe auf die untersuchten Websites. Im Jahr zuvor waren es laut einer Studie von "CERT Coordination Center" gerade einmal 52.658, wovon 2.437 in das Computersystem des Opfers eindringen konnte.
Hightech, Finanzen und Medien besonders gefährdet
Einige Branchen werden häufiger angegriffen: So erhielten Firmen in den Branchen Hightech, Finanzen, Medien/Entertainment und Energieversorgung mit durchschnittlich mehr als 700 Hackerangriffen die größte Zahl von ungebetenen Besuchen auf ihrer Internetseite. Besonders Stromversorgungsunternehmen verzeichneten hartnäckige Eindringversuche.
41 Prozent der attackierten Firmen bezeichneten den Angriff als kritisch, bei 12,7 Prozent war der Angriff so stark, dass Teile des Systems wieder neu initialisiert werden mussten.
USA-Hacker sind sehr aktiv
Ein Großteil der Angriffe ging von wenigen Ländern aus: Spitzenreiter sind die USA mit 30 Prozent. Südkorea folgt mit 9 und China mit 8 Prozent. In Relation zur Anzahl der Internet-Nutzer in einem Land liegt Israel vorne. Tim Belcher, Chef-Entwickler bei Riptech, versucht das Problem zu erklären: "Die Hackergemeinde wird immer größer und die Tools, mit denen sie ihre Angriffe starten, sind immer leichter zu finden und immer einfacher zu bedienen."
Quelle: ntv.de