Die Auswahl ist kein Kinderspiel Welche Konsole fürs Kind?
16.09.2009, 10:24 Uhr
Mit Nintendos DS können Kinder fast überall spielen - das kann zum Problem werden.
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Sie sind kleine Wunderboxen: Mit Spielekonsolen kann man Filme anschauen, Musik hören, ins Internet gehen - und spielen. Beim Kauf stehen Eltern vor der Qual der Wahl. Soll es eine tragbare Konsole sein oder eine stationäre, die an den Fernseher angeschlossen wird? Birgit Kimmel von der Initiative Klicksafe.de rät, sich vor der Wahl einer Konsole das Spielangebot gründlich anzuschauen.
Besonders viele Titel für Kinder gebe es für die Nintendo-Konsolen - den tragbaren DS und die Wii, erklärt Torben Kohring, Projektleiter beim Computerprojekt Köln, das den Spieleratgeber NRW herausgibt. Die Playstation 3 und die tragbare Playstation Portable (PSP) von Sony sowie die Xbox 360 von Microsoft zielten eher auf Jugendliche und Erwachsene. Einen Überblick über das Angebot an Kinderspielen für Konsolen gibt der Verein Internet-ABC (https://internet-abc.de/eltern/spieletipps.php). Das Computerprojekt Köln erklärt die verschiedenen Konsolen unter www.spieleratgeber-nrw.de/?siteid=930.
Konsolen sind keine Babysitter
Je nach Alter kommen für Ki nder verschiedene Spielekonsolen in Frage.
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Kaufen Eltern Konsolenspiele vor allem, um die Kinder zu beschäftigen, sollten sie lieber in Zeit für ihren Nachwuchs investieren. "Man kann zum Beispiel mal einen analog-digitalen Spielnachmittag gestalten", rät Torben Kohring. Dann steht erst ein Brettspiel auf dem Programm, anschließend ein virtuelles. Viele Titel verfügen über einen Mehrspielermodus. So können sich Vater und Sohn im Autorennen messen. Spielen Eltern mit, fällt es ihnen auf Dauer leichter, gute und schlechte Titel zu unterscheiden.
Alterskennzeichnung
Bei der Auswahl der Spiele müssen Eltern unbedingt die Alterskennzeichnung beachten, sagt Kohring. Sie steht auf der Verpackung. Spiele, die aus dem Internet heruntergeladen werden, unterliegen keiner Kennzeichnungspflicht. Hier müssen Eltern besonders aufpassen. Informationen zur Alterskennzeichnung gibt die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle unter www.usk.de.
Mit der Wii können Freunde oder die Familie zusammen spielen. Sport-Programme sorgen für Bewegung.
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Beschreibungen von Spielen und pädagogische Bewertungen finden Eltern etwa beim Computerprojekt Köln (www.spieleratgeber-nrw.de). Kinder sollten ihren Eltern immer sagen, was sie gerade spielen, rät Torben Kohring. Wer sich darauf nicht verlassen will, der kann an der Konsole die Jugendschutzfunktion einstellen. Sie garantiert, dass Kinder nur Titel für das zugelassene Alter spielen.
Mit Konsolen kann man chatten
Moderne Spielekonsolen sind internetfähig. Das heißt, alle Risiken des Internets lassen sich auf die Konsole übertragen. Selbst wenn ein Spiel ab sechs Jahren freigegeben ist, könne es über einen Internetzugang zu einem nicht-moderierten Chatbereich führen, warnt Birgit Kimmel. Eltern sollten gut überlegen, ob ihr Kind mit der Konsole ins Internet darf. Mit der PSP und dem DS kommt man über WLAN drahtlos ins Internet. Das ist nicht nur in der Wohnung, sondern auch an öffentlichen Plätzen möglich, erläutert Klicksafe.de.
Der DS verfügt außerdem über eine integrierte Chatfunktion und kann über 30 Meter eine Verbindung zu anderen Geräten aufbauen, so Klicksafe.de. Der Nachteil: Jeder, der sich mit einem DS in Reichweite befindet, könne das Kind anonym kontaktieren.
Nutzungszeiten begrenzen
Der Entwicklungspsychologe Udo Käser von der Universität Bonn empfiehlt Eltern, die Zeiten mit ihren Kindern auszuhandeln, dann aber konsequent einzufordern. "Aber wenn sie gerade vor einem Endgegner stehen, kann man auch mal eine Ausnahme machen." Birgit Kimmel sieht das ähnlich. Grundsätzlich sollte bei Grundschulkindern nach 30 Minuten Schluss sein. "Aber wenn es ein verregneter Tag ist, kann es auch mal länger gehen."
Quelle: ntv.de, dpa