Hinterhältiger Whatsapp-Kettenbrief Todesdrohung verängstigt Schüler
13.09.2013, 16:14 Uhr
Eltern sollten nicht die Whatsapp-Nachrichten ihrer Kinder kontrollieren, aber mit ihnen über mögliche Gefahren sprechen.
(Foto: dpa)
Nutzer des beliebten Messenger-Dienstes Whatsapp werden immer häufiger mit mehr oder weniger lustigen Kettenbriefen aufs Glatteis geführt. Alles andere als witzig ist aber eine Nachricht, mit der aktuell in Niedersachen Kinder in Panik versetzt werden.
Kinder und Jugendliche in Niedersachsen werden von einer bizarren Todesdrohung auf ihren Handys verunsichert, die derzeit per Whatsapp wie ein Kettenbrief weitergereicht wird. Das Landeskriminalamt in Niedersachsen teilte mit. Lehrer aus verschiedenen Städten hätten sich an das LKA gewandt, weil Kinder von der Nachricht verängstigt seien. "Die Schüler wissen nicht, wie sie reagieren sollen", sagte ein LKA-Sprecher. Die Behörde rät Kindern und Jugendlichen, die Nachricht direkt zu löschen, damit sie sich nicht weiter verbreitet.
In der Audio-Nachricht fordert eine Computerstimme die Empfänger dazu auf, die Datei innerhalb weniger Minuten an mindestens 20 Personen weiterzuleiten. "Wenn du es nicht weiterschickst, wirst du morgen nicht mehr leben", heißt es dort unter anderem. Auch Angehörige des Empfängers werden mit dem Tode bedroht. Das LKA schreibt in einer Mitteilung, viele Kinder und Jugendliche könnten die Nachricht nicht als Scherz und Kettenbrief einordnen und fühlten sich bedroht.
Zehn Jahre Whatsapp?
Kettenbriefe sorgen immer wieder für Aufregung unter Whatsapp-Nutzern, sind aber meistens nur harmlose Scherze. So verbreiteten sich kürzlich Nachrichten, in denen es hieß, Whatsapp werde zehn Jahre alt. Als Dankeschön wurde Nutzern eine kostenlose Verlängerung des Abos um bis zu zehn Jahre versprochen, wenn sie den Kettenbrief an zehn weitere Kontakte schicken. Bedenkt man, dass das Unternehmen erst 2009 gegründet wurde und Apple das erste iPhone vor sechs Jahren vorstellte, ein großer Blödsinn, auf den trotzdem viele Nutzer hereingefallen sind. Ebenso unverständlich erscheint es, dass Menschen sich durch Gratis-Abos locken lassen, obwohl der Dienst nur 89 Cent pro Jahr kostet.
Etwas subtiler, aber immer noch alles andere als raffiniert waren Kettenbriefe im Frühjahr, in denen zu wenig aktiven Nutzern gedroht wurde, das Konto zu löschen, falls sie die Nachricht nicht binnen 48 Stunden an ihre gesamte Kontaktliste schicken.
Whatsapp dient auf Smartphones als Ersatz für SMS und ist besonders bei jungen Leuten beliebt. Unternehmensangaben zufolge wird der Dienst weltweit bereits von mehr als 300 Millionen Menschen aktiv genutzt, unter ihnen rund 20 Millionen Deutsche.
Quelle: ntv.de, dpa/kwe