Unbekannte infizieren Hunderttausende Computer Yahoo-Anzeigen verbreiten Schad-Software
06.01.2014, 13:51 Uhr
Nutzer, die auf Werbeflächen europäischer Yahoo-Websites klickten, wurden auf infizierte Seiten weitergeleitet.
(Foto: picture alliance / dpa)
Tagelang sind die europäischen Seiten des Internetkonzerns Yahoo für Nutzer eine gefährliche Falle. Unbekannte platzieren Werbeanzeigen auf den Seiten, durch die sie Zugriff auf den PC ihrer Opfer erhalten. Hunderttausende fallen darauf herein.
Die Webseiten des Internetkonzern Yahoo sind nach Angaben des US-Unternehmens von Unbekannten zur Verbreitung von Schadsoftware missbraucht worden. Wie ein Sprecher erklärte, seien auf den europäischen Yahoo-Seiten zwischen dem 31. Dezember und dem 3. Januar Anzeigen erschienen, über die sogenannte Malware und "Trojaner" verbreitet worden sei. Darunter versteht man Computerprogramme wie ZeuS, Andromeda oder Dorkbot, die die Abläufe auf den infizierten Computern stören und Eindringlingen möglicherweise Zugang zu privaten Informationen wie etwa dem Online-Banking-Konto ermöglichen.
Yahoo versicherte, die Schadprogramme seien rasch entfernt worden. Mac-Computer und mobile Geräte seien von den schadhaften Programmen nicht betroffen gewesen. Auch seien Nutzer in Nord- und Südamerika sowie in Asien und dem Pazifikraum nicht von dem Vorfall berührt worden.
27.000 Nutzer pro Stunde infiziert
Die niederländische Computersicherheitsfirma Fox-IT hatte unmittelbar nach dem Vorfall berichtet, dass Hacker Schadsoftware in Werbungen auf Yahoo-Seiten untergebracht hätten. Nutzer, die die betroffenen Anzeigen angeklickt hatten, seien daraufhin auf infizierte Seiten weitergleitet worden, die alle über eine IP-Adresse in den Niederlanden betrieben wurden. Schätzungen der Firma zufolge wurden die Schadprogramme an rund 300.000 Nutzer pro Stunde geschickt. Dies entspreche rund 27.000 Infizierungen pro Stunde.
Am stärksten betroffen seien Frankreich, Großbritannien und Rumänien. Deutschland gehört der Analyse von Fox-IT zufolge mit einem Prozent des untersuchten Datenverkehrs zu den am wenigsten stark betroffenen Ländern. "Die Urheber der Attacke sind unbekannt, aber sie sind eindeutig finanziell motiviert und haben ihre Dienste anderen Akteuren angeboten", schrieb das niederländische Unternehmen am vergangenen Freitag in seinem Blog.
Quelle: ntv.de, bwe/rts/dpa