Technik

Razzia gegen Software-Piraten Zehn Verdächtige gefasst

Bei einer bundesweiten Razzia gegen Software-Piraten hat die Polizei am Montag zehn Verdächtige festgenommen. Schwerpunkt der Razzia war Nordrhein-Westfalen. Unter anderem gab es Durchsuchungen in Remscheid, Essen, Köln und am Niederrhein.

Insgesamt standen deutschlandweit 46 Objekte auf der Liste der Fahnder, wie die Polizei Essen am Montag berichtete. Nach Angaben des Bundeskriminalamtes (BKA) in Wiesbaden wurde umfangreiches Beweismaterial sichergestellt.

Sechs Verdächtige wurden in Haft genommen, vier weitere vorläufig festgenommen. Die mutmaßlichen Software-Piraten stehen unter dem Verdacht des gewerbsmäßigen Betrugs und des Verstoßes gegen das Urheber- und Markenrecht. Sie sollen vor allem dem US-Konzern Microsoft Schäden in Millionenhöhe zugefügt haben.

Das BKA ließ im Auftrag der Staatsanwaltschaft Bochum mit rund 200 Beamten Objekte in Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz überprüfen. Dazu kamen laut Polizei noch kleinere Ermittlungsverfahren in den Bundesländern Hessen, Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg.

Die Beschuldigten sollen Raubkopien hergestellt und gehandelt, aber auch Original-Software-Pakete geteilt und mit Microsoft-Sicherheitsmerkmalen versehen haben. Billige Schüler- und Studentenversionen der Software seien zudem in weitaus teurere Vollversionen verfälscht worden.

Das BKA bezifferte den bislang errechneten Schaden auf rund 16 Mio. Euro. Die tatsächliche Schadenssumme dürfte aber weit höher liegen, hieß es in Wiesbaden. Besonderes Ziel der Ermittlungen sei es, die illegalen Gewinne der Täter abzuschöpfen.

Die hauptgeschädigte Firma Microsoft begrüßte die Polizeiaktion. Der Polizei sei es gelungen, die Strukturen organisierter Kriminalität im Softwarehandel in Deutschland zu identifizieren und ihnen erfolgreich entgegen zu wirken, erklärte Unternehmenssprecher Hans-Jürgen Croissant in München. Sein Unternehmen werde die Ermittler bei der Auswertung des Beweismaterials weiterhin unterstützen.

Quelle: ntv.de

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