Gut und kompakt, aber nicht billig HTC Wildfire S ein Kauftipp?
01.07.2011, 09:23 Uhr
(Foto: HTC)
Android-Boliden mit 4,3 Zoll großem Bildschirm und Doppel-Kern-Prozessor sind gerade die Stars der Smartphone-Szene. Aber nicht jeder möchte so ein Riesending in der Hose haben oder über 500 Euro ausgeben. Für rund die Hälfte bietet HTC das kleine Wildfire S an. Ist es sein Geld wert oder nur ein mickriges Möchtegern-Smartphone?
Vor rund einem Jahr ergänzte HTC sein Android-Portfolio um das kompakte Wildfire. Das Smartphone schnitt im Test eigentlich prima ab, musste aber wegen eines Displays mit nur 240 x 320 Bildpunkten kräftig abgewertet werden. HTC hat nachgelegt und beim 3,2 Zoll großen Bildschirm des Wildfire S mit 320 x 480 Pixeln verdoppelt. So kommt das 101,3 x 59,4 x 12,4 Millimeter kleine Smartphone auch mit dem Kleingedruckten klar. Der Touchscreen reagiert äußerst exakt und so finden auch größere Finger meistens ihr Ziel, selbst wenn man das Gerät hochkant hält.
Auf dem Display sehen auch die Fotos prima aus, die die 5-Megapixel-Kamera macht. Aber auch am Computerbildschirm können sich die Wildfire-S-Bilder sehen lassen. Die Farben wirken natürlich und das Farbrauschen hält sich in Grenzen. Auch nachts, denn der smarte Android unterstützt seine Kamera mit einem LED-Blitz.
Mehr Leistung unter der Haube
Das Gehäuse ist, wie bei HTC üblich, extrem solide und wüsste man es nicht besser, könnte man annehmen, dass Aluminium im Spiel sei. Das liegt zum einen daran, dass sich der seidig gummierte Akku-Deckel jedes Knarzgeräusch verkneift. Zum anderen hat das Pocket-Smartphone für seine Größe mit 105 Gramm doch ein stolzes Gewicht. Insgesamt liegt das Wildfire S angenehm in der Hand.

Auch das vom iPhone bekannte Spiel "Cut The Rope" läuft auf dem Wildfire S problemlos und sieht gut aus.
HTC hat auch an den inneren Werten des Wildfire gearbeitet. Die S-Klasse hat einen 600 Megahertz schnellen Prozessor (Qualcomm Snapdragon MSM7227), dem 512 Megabyte Arbeitsspeicher (RAM) zur Seite stehen. Sein Vorgänger musste sich noch mit 520 Megahertz und 384 Megabyte RAM begnügen. Auch nicht zu verachten: Für die Grafik ist jetzt eine eigenständige GPU (Adreno 200) zuständig. Das Telefon lässt sich sehr flüssig bedienen, der Browser arbeitet zügig und auch etwas anspruchsvollere Spiele laufen ruckelfrei.
Wenig Platz für Apps
Intern bietet der HTC-Zwerg 512 Megabyte Speicher, der per SD-Karte um bis zu 32 Gigabyte aufgerüstet werden kann. Beim ROM bleibt HTC also knausrig, was ärgerlich ist, da bei weitem noch nicht alle Apps auf die SD-Karte verschoben werden können. Immerhin liegt der Packung eine 2 Gigabyte schluckende SD-Karte bei.
Der Akku ist mit 1230 Milliamperestunden so ausgelegt, dass dem kleinen Wildfire S in etwa genauso schnell die Puste ausgeht wie dem großen HTC Sensation. Soll heißen: Bei normaler Nutzung gehört das Gerät abends ans Ladegerät. Die weitere Ausstattung ist für ein Gerät dieser Preisklasse tadellos: Bluetooth 3.0, aktueller WLAN-Standard n und GPS.
Das Betriebssystem ist mit Android 2.3.3 auf dem neuesten Stand. Die HTC-eigene Benutzeroberfläche Sense sieht auch auf dem Wildfire S gut aus und bringt einige nützliche Verbesserungen. Beispielsweise ermöglicht ein zweigeteiltes Benachrichtigungsmenü einen Schnellzugriff auf die zuletzt geöffneten Apps und die wichtigsten Einstellungen. Für die aktuellste Sense-Version 3.0 ist das Gerät wohl doch zu schwach, weshalb HTC das Wildfire S mit Sense 2.1 ausliefert.
Das HTC macht einen grundsoliden Eindruck und hat für rund 250 Euro sehr viel zu bieten. Durch das deutlich verbesserte Display und einem deutlichen Leistungsschub ist das Wildfire S nicht nur für Smartphone-Einsteiger eine interessante Alternative. Und wenn sich sein Straßenpreis in ein paar Monaten der 200-Euro-Grenze nähert, ist das HTC Wildfire S ganz sicher ein Kauftipp.
Quelle: ntv.de