Technik

Chinesisches Gericht erlaubt Verkauf Apple siegt im "iPad"-Streit

Die chinesische Pleite-Firma Proview scheitert vorerst vor Gericht mit dem Versuch, Apples iPad in China verbieten zu lassen. Bevor das US-Unternehmen endgültig aufatmen kann, muss es allerdings noch eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der Provinz Guangdong abwarten.

Apple hat im Kampf um den Verkauf des iPads in China "Engadget" zufolge einen Sieg errungen. Ein Bezirksgericht in Shanghai habe den Antrag auf ein Importverbot des Tablets als nicht ausreichend begründet abgewiesen und wolle zunächst abwarten, wie das Urteil des Obersten Gerichtshofs der Provinz Guangdong in der Sache am 29. Februar ausfällt.  Dort hat Apple Berufung gegen ein Urteil eingelegt, nach dem Proview in China die Markenrechte besitzt. Der US-Konzern hat erklärt, die weltweiten Rechte für die Nutzung der Marke seien den Chinesen vor Jahren abgekauft worden. In Hongkong setzte sich Apple zuletzt mit diesem Argument durch.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Rechtsstreit um das Apple-Tablet zieht sich in China seit einiger Zeit hin. Medienberichten zufolge haben Behörden bereits in einigen Städten Händler angewiesen, den Verkauf von iPads zu stoppen.

Mächtiger Gegner

Die Amerikaner stellen einen Großteil ihrer iPads, iPhones, iPods und Computer in der Volksrepublik her, zudem wird das boomende Schwellenland für den Konzern immer wichtiger. Deshalb ist ein Detail besonders pikant, von dem der Info-Dienst "Bloomberg" berichtet. Demnach hat sich Apple im iPad-Streit indirekt mit der mächtigen Bank of China angelegt, die laut Proview-Gründer Rowell Yang nach der Pleite der Firma auf richterliche Anweisung zusammen mit einer weiteren Bank das Ruder übernahm. "Ab März 2009 standen wir unter Kontrolle der Banken", sagt Yang. Und laut "Bloomberg"-Informationen hat sich daran bis heute nichts geändert.

Yang gründete Proview 1989 in Taiwan als Hersteller von TV- und Computerbildschirmen. Neun Jahre später ging das Unternehmen in Hong Kong an den Start. Im September 1999 war Proview einer der weltweit zehn größten Computerbildschirm-Hersteller. Im Zuge der Finanzkrise ging es mit dem Unternehmen aber steil bergab, bis es im März 2009 zahlungsunfähig war.

Den Namen "iPad" sicherte sich Proview im Jahr 2000 für einen mäßig erfolgreichen Computer. 2006 erstand Apple den Markennamen von dem Taiwaner Firmenzweig für 35.000 britische Pfund. Dies wird auf dem chinesischen Festland aber nicht anerkannt. Rowell Yang behauptet, dass in der Proview-Zentrale in Shenzen niemand etwas von dem Deal gewusst habe.

Quelle: ntv.de, kwe/rts

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