BayernLB

Die Ratingagentur Moody's rechnet infolge der Kreditkrise mit weiteren Belastungen bei der BayernLB. Die Analysten prüfen eine mögliche Herabstufung des Finanzstärke-Ratings der Bank. Im Bayerischen Landtag ist man alarmiert.

Die US-Immobilienkrise hat die 75 bayerischen Sparkassen nicht direkt getroffen. Doch weil die Konkurrenz zurück ins Privatkundengeschäft drängt, steigt der Druck auf die Institute. Über eine Fusion der BayernLB mit der Landesbank Baden-Württemberg wollen die Bayern frühestens im nächsten Jahr reden.

Der bayerische Finanzminister und CSU-Chef Erwin Huber hat sich gegen eine schnelle Fusion der BayernLB mit der größeren Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) ausgesprochen. Eine schnelle Einigung scheint damit vom Tisch.

In die Zukunft der angeschlagenen BayernLB kommt Bewegung. Die Sparkassen signalisieren Zustimmung zu einer Fusion mit der LBBW. Schlechter sieht es für die WestLB aus, deren Sanierung wohl noch Jahre dauert.

CSU-Chef Erwin Huber hat im Zusammenhang mit der Krise bei der BayernLB erstmals Fehler eingeräumt. "Ich hätte möglicherweise härter und früher auf eine Veränderung der Informationspolitik der Bank hinwirken sollen." Zugleich signalisierte er seine Bereitschaft, Anteile an der Landesbank an die Sparkassen zu verkaufen.

BayernLB-Chef Werner Schmidt hat nach heftigen Querelen wegen der Milliardenbelastungen aus der Kreditkrise seinen Rücktritt erklärt. Der 64-Jährige legt sein Amt zum 1. März nieder. Nachfolger wird Vorstandsmitglied Kemmer. Schmidt hatte die Belastungen der Bank aus dem Engagement bei zweitklassigen US-Immobilienkrediten auf 1,9 Milliarden Euro beziffert.

Die Gespräche über eine Fusion zwischen der in Schieflage geratenen BayernLB und der Landesbank Baden-Württemberg sollen erst im Herbst nach der bayerischen Landtagswahl beginnen. Dann soll eine starke Süd-Landesbank geschaffen werden. Eine Kapitalerhöhung durch die Sparkassen soll es bis dahin nicht geben. In dem Konzern könnte auch eine große Versicherung integriert werden.

Die BayernLB plant nach eigenen Angaben zunächst keine zusätzliche Kapitalerhöhung. Trotz hoher Belastungen durch die US-Hypothekenkrise, gebe es dafür keinen Bedarf, sagte ein Sprecher von Deutschlands zweitgrößter Landesbank. Bankenkreisen zufolge kommt am Dienstag der Verwaltungsrat des Geldinstituts zu einer Krisensitzung zusammen.

Insgesamt rund 32 Mrd. Euro hat die BayernLB in strukturierte Wertpapieren investiert. Rund vier Milliarden flossen in das hochriskante Marktsegment im US-Subprime-Sektor. In München fragt jetzt die Opposition, wer das zugelassen hat.

Die BayernLB hat rund vier Mrd. Euro im hochriskanten Marktsegment der US-Subprime-Wertpapiere investiert. Bisher war von Belastungen von 1,9 Mrd. Euro die Rede.