Belgrad

Der frühere bosnische Serbenführer Karadzic ist nach über 12 Jahren Flucht verhaftet worden. Nach Angaben des serbischen Sicherheitsrates wurde er am Montagabend in Belgrad festgenommen, wo er sich zuletzt in einer Arztpraxis mit "alternativer Medizin" beschäftigt habe. Karadzic war kaum zu erkennen, weil er sich äußerlich stark verändert hat.

Mit Unterstützung Belgrads haben die kroatischen Serben in den 90er Jahren in den von ihnen dominierten Gebieten die Kroaten vertrieben, Tausende wurden ermordet, ganze Dörfer geplündert. Serbien sieht dennoch keinen Völkermord.

Bei schweren Ausschreitungen zwischen dem serbischen Fußball-Tabellenführer Partizan Belgrad und Vojvodina Novi Sad kam es zum Einsatz von Metallstangen und Feuerwaffen. Ein Hooligan kam dabei ums Leben.

Die "spontane Volksgewalt" der Serben im Kosovo, die mit der Parole "die Volksseele kocht" begründet wird, ist für viele von der Regierung in Belgrad geplant und wohldosiert. Schon die UN-Kosovo-Verwaltung und die Schutztruppe KFOR sprachen in den letzten Tagen von einem "gut orchestrierten und planvollen Vorgehen".

Die Regierung sei im Streit um die Beziehung Belgrads zur Europäischen Union auseinandergebrochen. "Das ist die entscheidende Frage, über die wir in der Regierung auseinander gegangen sind", so Kostunica.

Dass Serbien nicht begeistert über die Unabhängigkeitserklärung des Kosovo ist, ist kein Geheimnis. Die letzte Attacke aus Belgrad richtet sich gegen den neuen EU-Kosovo-Beauftragten Feith.

Die Angriffe auf Botschaften in Belgrad nach einer Kosovo-Demonstration sind weltweit verurteilt worden.

Rund 200.000 Serben haben in Belgrad gegen die Unabhängigkeit Kosovos demonstriert. Am Rande der Kundgebung steckten mehrere tausend Randalierer die US-Botschaft in Brand, demolierten die kroatische Vertretung und beschädigten die Gebäude der Botschaften von Großbritannien und der Türkei. Die deutsche Botschaft wurde ebenfalls angegriffen. Auch ein Kaufhaus wurde geplündert.

Slavisa Jokanovic ist neuer Trainer des serbischen Fußball-Spitzenclubs Partizan Belgrad.

Fußballmanager mit Verbindungen zu Kriminellen, die Randalierern helfen, Pyrotechnik im Stadion zu verstecken. In Belgrad ermittelt die Polizei im Fußballmilieu.