Deutscher Export

Im Herbst 2010 arbeitet die deutsche Wirtschaft wieder auf vollen Touren. Der Export schwillt an: Binnen vier Wochen schicken die Unternehmen Waren im Wert von etwas mehr als 85 Milliarden Euro über die Grenzen. Wohin geht das alles? Wer nimmt das alles ab? Ein Überblick. Martin Morcinek

Die deutschen Exporte steigen im September doppelt so stark wie erwartet. Die Unternehmen setzen im Ausland 3,0 Prozent mehr um als im Vormonat. Analysten zeigen sich mehr als erfreut, sie haben lediglich mit einem Plus von 1,5 Prozent gerechnet. Entsprechend positiv fallen die ersten Reaktionen aus. Hier die Spotanalyse:

Die deutschen Exporte steigen im September doppelt so stark wie erwartet. Die Unternehmen setzen im Ausland 3,0 Prozent mehr um als im Vormonat. Analysten haben lediglich mit einem Plus von 1,5 Prozent gerechnet und freuen sich nun, dass die deutschen Unternehmen zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle sind.

Seit Wochen diskutieren die Experten um einen Ausweg aus der großen Rohstoffklemme: Seit China den Export von wichtigen Industriemetallen, den sogenannten Seltenen Erden, eingeschränkt hat, fürchten japanische und deutsche Elektro-Riesen zunehmend um ihre Zukunftschancen.

Dem deutschen Export geht etwas die Puste aus. Nach einem Rückgang der Ausfuhren im Juli folgt nun ein leichtes Minus im August. Über das bisherige Jahr betrachtet, kann sich das Volumen der Auslandsorder aber sehen lassen: rund ein Fünftel mehr als im Vorjahreszeitraum.

Die Abwrackprämie von 2009 wirft weiter lange Schatten auf den deutschen Automarkt. Die Autobauer verzeichnen in diesem Jahr in der Heimat einen Absatzrückgang. Dafür läuft der Export umso besser.

Geht es um Konjunktur und Wirtschaft, schaut man in den USA eher selten über den Atlantik. Aber der Boom in Deutschland bleibt auch im kriselnden Amerika nicht unbemerkt. Und gerade mit Blick auf Exporte in den Riesenmarkt China ist Neid nicht zu überhören.

Keine andere deutsche Branche profitiert vom weltweiten Aufschwung so stark wie die Autoindustrie, die 40 Prozent mehr ins Ausland absetzt als noch vor einem Jahr. Exportschlager sind ebenso chemische Erzeugnisse. Einen deutlichen Schub verzeichnet auch die Einfuhrseite.

Der stockende Konjunkturaufschwung in den USA und die Wachstumsschwäche bei einigen Euro-Ländern wirken sich negativ auf den deutschen Export aus. Im Juli sinken das Volumen der Ausfuhren im vergleich zum Vormonat. Analysten hatten dagegen stabile Umsätze erwartet.

In Russland könnte der Straßenverkehr bald nach deutschem Vorbild ablaufen. In Moskau wird der Import der hiesigen Verkehrsregeln nachgedacht. Die Übersetzung der Gesetze läuft bereits.