Dreikönigstreffen

Keine Intrigen, keine Personalquerelen - auf ihrem Jahresauftakt in Stuttgart präsentiert sich die FDP wieder geschlossen. Das macht den Weg aus der Krise einfacher, aber noch längst nicht leicht. Von Issio Ehrich

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Das Dreikönigstreffen seiner Partei ist für FDP-Chef Rösler nicht gerade erfreulich verlaufen. Er muss sich offen Kritik anhören, vorneweg von Kabinettskollege Niebel. Während unter der Hand viele die Meinung des Entwicklungsministers teilen, springen Rösler öffentlich mehrere prominente Liberale zur Seite.

• Mobbing in der FDP Röslers Flamme erlischt

Beim Dreikönigstreffen der FDP muss Parteichef Philipp Rösler ordentlich Dresche einstecken. Nun geht es auf die Landtagswahl in Niedersachsen zu und bis dahin soll Ruhe sein. So verlangen es zumindest führende Parteikollegen. Auch vom Koalitionspartner kommt Unterstützung.

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"Wer an der Spitze der FDP steht, weiß, was Krieg bedeutet." Das sagte einst Philipp Röslers Vorgänger im Amt des Parteichefs. Nach dem Dreikönigstreffen weiß nun auch der 39-jährige Wirtschaftsminister, was damit gemeint ist. Von Issio Ehrich, Stuttgart

• Der Niedergang der FDP Rösler ist nicht das Problem
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FDP-Chef Rösler hofft auf ein Signal der Geschlossenheit. Doch Parteifreund Niebel macht ihm einen Strich durch die Rechnung: Beim Dreikönigstreffen geht er zum Frontalangriff über. Die Grünen sind sich sicher: das war eine Abschiedsveranstaltung für Rösler.

• Der Niedergang der FDP Rösler ist nicht das Problem

Vor ihrem Dreikönigstreffen schießt sich die FDP auf den Vorsitzenden ein und bringt mit Rainer Brüderle schon einen Nachfolger ins Gespräch. Der sich abzeichnende Führungswechsel ist der verzweifelte Versuch, eine Partei zu retten, die kaum zu retten ist. Denn die FDP hat ihr Alleinstellungsmerkmal leichtfertig verspielt. Ein Kommentar von Issio Ehrich, Stuttgart

Normalerweise ist das Dreikönigstreffen der FDP eine Wohlfühlveranstaltung für die Liberalen, bei der man sich einander Mut macht und kräftig gegen den politischen Gegner austeilt. Dieses Mal könnte es andersherum kommen: Die Partei stürzt sich mitten im Wahlkampf in eine Personaldebatte und schießt gegen ihren Vorsitzenden Philipp Rösler. Doch der will kämpfen.

In den meisten Umfragen liegt die FDP unter der Fünf-Prozent-Hürde. Wolfgang Kubicki sieht wegen der bald anstehenden Wahl in Niedersachsen und der Bundestagswahl im September die Existenz der Partei gefährdet. Für Liberalen-Chef Philipp Rösler ist das Umfragetief der FDP aber kein Grund zurückzutreten. Ganz im Gegenteil.

Die FDP muss um ihr politisches Überleben kämpfen. Mitglieder machen dafür auch Parteichef Rösler verantwortlich. Und kurz bevor die Liberalen auf ihrem Dreikönigstreffen den Kurs für das Wahljahr festzurren, muss der einen weiteren Rückschlag verkraften.

Die mächtige Südwest-FDP wählt ihn zum Spitzenkandidaten, er darf auf dem Dreikönigstreffen der Liberalen eine Rede halten - Dirk Niebel strotzt dieser Tage vor Selbstbewusstsein. Parteikollegen werfen ihm jetzt vor, dass er die Stellung seines Parteichefs untergraben würde. Niebel wiegelt ab.