Hauptversammlungen

Ex-VW-Chef Bernd Pischetsrieder soll Kreisen zufolge den Aufsichtsratsvorsitz beim schwedischen Lkw-Bauer Scania abgeben. Zum neuen Chef des Gremiums solle auf der Scania-Hauptversammlung Pischetsrieders Nachfolger an der VW-Spitze, Martin Winterkorn, gewählt werden, hieß es. Pischetsrieder war zu Jahresanfang von Winterkorn an der Spitze von VW abgelöst worden, sollte aber die geplante Lkw-Allianz noch vorantreiben.

Der Halbleiterkonzern arbeitet sich in seinem neuen Kerngeschäft mit Logikchips nur mühsam in die Gewinnzone vor. "Wir sind noch ein gutes Stück von unseren Zielen entfernt. Aber wir werden alles tun, um sie zu erreichen", sagte Infineon-Chef Ziebart auf der Hauptversammlung. Nachfolger für Finanzvorstand Peter Fischl wird am 1. Mai Rüdiger Andreas Günther.

Volkswagen will nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" im Aufsichtsrat von MAN bald ein gewichtiges Wort mitreden. Es scheine bereits ausgemachte Sache zu sein, dass VW als größter MAN-Aktionär auf der Hauptversammlung am 10. Mai mindestens zwei Vertreter in das Kontrollgremium des Münchner Unternehmens wählen lassen wolle, berichtete das Blatt.

Die Aktionäre der Deutschen Bank können mit einer deutlich höheren Ausschüttung für das abgelaufene Geschäftsjahr rechnen. Der Hauptversammlung werde eine Dividende von vier Euro je Aktie vorgeschlagen, was einem Anstieg um 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspreche, hieß es.

Der US-Milliardär Carl Icahn strebt laut Motorola einen Sitz im Führungsgremium des US-Handyherstellers an. Icahn habe den Konzern darüber informiert, sich bei der nächsten Hauptversammlung um einen Direktoriumsposten zu bewerben, teilte Motorola mit.

Der deutsch-amerikanische Autobauer DaimlerChrysler hat durch eine Einigung mit dem Betriebsrat eine mögliche Verschiebung seiner Hauptversammlung abgewendet. Entgegen der Praxis früherer Jahre hatten sich die Buchhalter geweigert, auch am Wochenende zu arbeiten. Nach einer nun erreichten Lösung der Einigungsstelle wird es in diesem Jahr keine Sonntagsarbeit geben. Bis Ende Februar könne aber Mehrarbeit angeordnet werden.

Zum Auftakt der Hauptversammlung gingen Siemens-Aufsichtsratschef, von Pierer, und der Vorsitzende des Prüfungsausschusses im Aufsichtsrat, Cromme, im Detail auf die Abläufe im Konzern zur Aufklärung der Schmiergeldaffäre ein. Von Pierer wies jede Kritik an seiner Rolle zurück. Die Verantwortung für die Aufklärung der Affäre liege beim Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats, an dessen Sitzungen er nicht teilnehme.

Die EU-Kartellstrafe hat Siemens im ersten Quartal den Gewinn verhagelt. Das teilte der Konzern kurz vor der mit Spannung erwarteten Hauptversammlung in München mit. Die Kartellstrafe schlug sich mit 423 Mio. Euro in der Bilanz nieder. Ungeachtet interner Probleme wegen des Schmiergeldskandals wird der Umbau des Konzerns vorangetrieben: Siemens steht vor einem Milliardenkauf in den USA und plant den Börsengang der Autosparte VDO.

Siemens will auf seiner kommenden Hauptversammlung einzeln über die Entlastung von Vorständen und Aufsichtsräten abstimmen lassen. Die Entlastung von Ex-Finanzvorstands Neubürger soll zudem wie die des früheren Zentralvorstands Ganswindt auf Grund der Anschuldigungen in der Schwarzgeld-Affäre verschoben werden.

Der Termin der Hauptversammlung bei DaimlerChrysler ist trotz eines Streits zwischen Management und Betriebsrat nicht in Gefahr. "Aus heutiger Perspektive gibt es keinen Grund anzunehmen, dass die Hauptversammlung verschoben wird", sagte ein Firmensprecher.