Investoren

Volkswagen gibt sich nach einem unerwartet starken Gewinnsprung in der ersten Jahreshälfte selbstbewusst wie lange nicht. Ungeachtet der lahmenden Branchenkonjunktur erreicht Europas größter Autobauer auch dank eines massiven Sparkurses seine Gewinnziele schneller als gedacht. Investoren honorierten die Bilanz und den neuen Mut der VW-Führung mit massiven Aktienkäufen.

Nach dem Rückschlag bei der angestrebten US-Zulassung seines Krebsmittels Orplatna sieht sich das Biotechunternehmen GPC Biotech mit einer Klage in den USA konfrontiert.

Der Euro hat sich über der Marke von 1,37 Dollar gehalten. Ein leicht gesunkener Ifo-Index wurde von den Investoren ohne nennenswerte Reaktion zur Kenntnis genommen. Auch die erneut stärker als erwartet gestiegene Geldmenge M3 beeindruckte am Markt nicht.

Unternehmen, die sich mit dem Ausbau der Infrastruktureinrichtungen beschäftigen, werden aufgrund der aktuellen Entwicklung künftig noch stärker in den Fokus von Investoren rücken. Davon können auch Anleger profitieren.

Die Bundesregierung hat den Weg zur Privatisierung der Bahn freigemacht. Das Kabinett billigte den Gesetzentwurf von Verkehrsminister Tiefensee. Bis zu 49,9 Prozent der Bundesanteile können danach an private Investoren gehen. Das Schienennetz soll im Bundeseigentum bleiben, aber von der Bahn für mindestens 15 Jahre bewirtschaftet werden. Bundestag und Bundesrat müssen noch zustimmen.

Unklarheit über das Ausmaß der US-Hypothekenkrise hat die Risikofreude der Investoren am Renten- und Devisenmarkt zu Wochenbeginn im Zaum gehalten. Sie verkauften die US-Währung und fragten verstärkt die als sicher geltenden Staatsanleihen nach.

An den asiatischen Aktienmärkten sind die schwachen Vorgaben aus den USA überwiegend ignoriert worden. Auf die Leitzinssenkung in China vom Freitag reagierte man sehr gelassen. Lediglich in Japan standen die Investoren mehrheitlich auf der Verkäuferseite.

Der unter massivem Sparzwang stehende TV-Konzern ProSiebenSat.1 kann nicht auf zusätzliche Kapitalunterstützung von Seiten seiner beiden Hauptaktionäre KKR und Permira hoffen.

Der Chef des Modekonzerns Hugo Boss, Sälzer, erwartet keine grundlegenden Strategieänderungen des Modeunternehmens nach der anstehenden Übernahme durch den Finanzinvestor Permira. "Es ist auf keinen Fall Schluss mit lustig", sagte er in einem Interview. Sälzer soll das Unternehmen auch nach dem Einstieg des Investors weiterführen.

Der Lizenzvermarkter M4e hat bei seinem Börsendebüt am Donnerstag Kursgewinne verbucht. Die Aktie eröffnete bei 6,94 Euro und lag damit knapp sieben Prozent über dem Ausgabepreis von 6,50 Euro. M4e ist das hundertste Unternehmen im schwach regulierten Entry Standard. Mit der Platzierung von 880.000 Aktien sammelte M4e 5,7 Mio. Euro bei Investoren ein.