ISAF

Das Bundeskabinett hat der Zusammenlegung und Verlängerung der beiden Bundeswehrmandate für die internationale Schutztruppe ISAF und die Tornado-Aufklärungsflugzeuge in Afghanistan zugestimmt.

Die Grünen stehen nach dem Parteitagsvotum gegen die Bundeswehreinsätze in Afghanistan vor einer Zerreißprobe. Mehrere Bundestagsabgeordnete kündigen an, sich zu widersetzen und für eine Verlängerung der ISAF-Mission und des Tornado-Einsatzes zu stimmen. Der Sonderparteitag hatte der Bundestagsfraktion ein Nein empfohlen.

Der vor einer Woche in Afghanistan verschleppte Deutsche ist wieder frei. Das bestätigt das deutsche Außenministerium.

Bei Luftangriffen der US-geführten Koalitionstruppen gegen Aufständische im Süden von Afghanistan sind nach Angaben afghanischer Behörden bis zu 130 Menschen getötet worden. Eine ISAF-Sprecherin spricht dagegen von einer geringeren Opferzahl.

Der afghanische Präsident Karsai warnt angesichts der wachsenden Zahl ziviler Opfer die NATO-geführte Schutztruppe ISAF mit ungewöhnlich scharfen Worten. Zuvor schlugen US-Raketen auch in ein pakistanisches Hotel ein.

Dabei handelt es sich um drei Soldaten, die bei der Bevölkerung für den Einsatz der Isaf-Friedenstruppe werben sollen. Außerdem werden ein Offizier, ein Funker und ein Kraftfahrer entsandt.

Deutsche Soldaten werden nicht im heftig umkämpften Süden von Afghanistan zum Einsatz kommen. Einem entsprechenden Eil-Antrag aus Kabul erteilte Verteidigungsminister Jung eine Absage. Diese Anforderung sei keine Nothilfe und ist damit nicht mehr vom deutschen ISAF-Mandat gedeckt, so die Begründung aus Berlin. Die Bundeswehr ist bisher nur im Norden Afghanistans tätig.

Deutschland und die Nato sind verärgert über den Chef der ISAF-Friedenstruppe in Afghanistan, US-General McNeill. Vorgeworfen werden ihm "Eigenmächtigkeiten und eine deftige Wortwahl".

Deutsche Aufklärungs-Tornados könnten nach Ansicht des bisherigen ISAF-Kommandeurs Richards die Sicherheitslage in Afghanistan verbessern. Auch der deutsche Brigadegeneral Ammon meint, die deutschen Tornados würden eine "Fähigkeitslücke" schließen helfen.

Der "Bild"-Zeitung liegen offenbar dutzende neuer Bilder vor, die deutsche ISAF-Soldaten beim makaberen Umgang mit Leichenteilen zeigen. Verteidigungsminister Jung hat als Konsequenz aus den Vorfällen zwei Bundeswehrsoldaten vom Dienst suspendiert. Ein Beteiligter hat sich inzwischen zu den Totenschändungen geäußert. Die unteren Dienstgrade der Bundeswehrtruppe hätten davon gewusst, so der Soldat.