Japan

Die Talfahrt der Autobranche auf dem weltgrößten Absatzmarkt USA geht ungebremst weiter. Amerikanische, japanische und deutsche Autobauer meldeten für Januar erneut dramatische Einbrüche bei den Verkaufszahlen, die sich einem 27-Jahres-Tief näherten.

Die japanische Notenbank Bank of Japan (BoJ) nimmt den Banken des Landes Aktien im Wert von umgerechnet fast neun Mrd. Euro ab, um sie in der Finanzkrise zu stabilisieren. Mit dem Aufkauf sollen die Bilanzen der Geldhäuser entlastet werden.

Als Folge der einbrechenden Nachfrage in China, Europa, den USA und Japan sind Südkoreas Exporte zum Jahresbeginn im Rekordtempo zurückgegangen. Die Ausfuhren des exportabhängigen Landes schrumpften im Januar im Jahresvergleich stärker als erwartet um 32,8 Prozent und somit um fast ein Drittel.

"Überflieger" Gregor Schlierenzauer hat im fernen Japan mit einem unglaublichen Vorsprung seinen vierten Weltcup-Sieg in Serie gefeiert. Michael Neumayer stürzte im zweiten Durchgang von Platz vier auf Rang elf.

Japaner schätzen einerseits subtile Veredelungen, offenbaren andererseits aber ein verblüffendes Talent, wenn es darum geht, äußere Einflüsse aufzunehmen und ihren Belangen anzupassen. Das prägt auch ihr Wirtschaftsgebaren.

Die Lage bei Honda scheint sich zu zuspitzen. Zum vierten Mal in folge mussten die Japaner ihre Prognose einkassieren und meldeten für das dritte Quartal einen Gewinneinbruch von 63 Prozent. Im Gesamtjahr wird der Gewinn wohl sogar um 85 Prozent sinken. Die Produktion wurde bereits drastisch zurückgefahren.

Die Weltwirtschaftskrise und der Höhenflug des Yen treffen auch Japans Elektronikindustrie hart. Konzernriesen wie NEC, Hitachi und Fujitsu mussten ihre Ertragsprognosen zusammenstreichen und kündigten zum Teil drastische Stellenstreichungen an.

Japans größter Elektronikkonzern Hitachi bereitet sich im laufenden Geschäftsjahr auf einen Rekordverlust von umgerechnet rund sechs Milliarden Euro vor. Für Hitachi arbeiten derzeit noch rund 400.000 Menschen.

In Japan bricht die Angst aus. Nach jahrelangem Aufschwung stürzt die zweitgrößte Wirtschaftsnation der Welt in die schwerste Rezession der Nachkriegszeit. "Japans Wirtschaft fällt über die Klippe", meinte ein Analyst in Tokio.

Der Höhenflug des Yen setzt den von der Wirtschaftskrise betroffenen Elektronikkonzernen Japans zusätzlich schwer zu. Sonys Gewinn brach im dritten Quartal ein. Auch bei Nintendo und Toshiba sieht es nicht allzu rosig ein.